Aktien Frankfurt
Anleger scheuen nach US-Luftschlag vor Jobdaten das Risiko
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die europäischen Anleger haben sich am Freitag weiter zurückgehalten. Nach dem US-Raketenangriff in Syrien sehen sie noch weniger Anlass für größere Engagements, zumal am Nachmittag noch der US-Arbeitsmarktbericht für März ansteht. Zuletzt hatte bereits das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping für eine abwartende Haltung gesorgt.
Bis zum Mittag sank der Dax nun um 0,52 Prozent auf 12 167,16 Punkte. Im bisherigen Wochenverlauf verlor er damit über ein Prozent. Der Index mittelgroßer Werte MDax büßte am Freitag 0,20 Prozent ein auf 24 061,50 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax fiel um 0,15 Prozent auf 2031,36 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um rund ein halbes Prozent abwärts.
Wirklich überraschend sei der US Angriff zwar nicht gekommen, nachdem US-Außenminister Rex Tillerson eine deutliche Reaktion auf die jüngsten Ereignisse im Bürgerkriegsland angekündigt hatte, schrieb Marktanalyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK am Freitagmorgen. "Durch die Aktion kommt aber eine Komplexität in die geopolitische Lage, die vorher nicht da war." Hewson verwies auf die russische Unterstützung für die Regierung Assad.
Öl- und Goldpreis zogen nach den Ereignissen in Syrien kräftig an. Auch die Aktien des Rüstungskonzerns Rheinmetall setzten ihre Rekordrally mit plus 1,8 Prozent fort. Hier setzen die Anleger ohnehin bereits auf steigende Militärausgaben.
Um 2,2 Prozent abwärts ging es dagegen für die Aktien von Fraport nach einer Mainfirst-Studie. Analyst Tobias Sittig riet zu Gewinnmitnahmen, nachdem die Papiere des Frankfurter Flughafenbetreibers tags zuvor ein Rekordhoch erreicht hatten.
Auch im Dax war ein negativer Analystenkommentar Grund für die rote Laterne: Die Papiere der Merck KGaA sanken um rund 1,5 Prozent. Analyst Analyst Stephen McGarry von der britischen Investmentbank rechnet mit steigenden Investitionen in Forschung und Entwicklung und entsprechendem Ergebnisdruck. Er sieht die Aktien nun skeptisch.
Die Papiere des österreichischen IT-Konzerns S&T gerieten auf dem höchsten Niveau seit 2004 ins Stocken. Der Großaktionär der schwächelnden Kontron zeichnet deren Kapitalerhöhung und kommt damit dem Ziel näher, Kontron mit ihrer eigenen Deutschlandtochter zu verschmelzen./ag/fbr