Dialog Semiconductor
Kurseinbruch, springt Apple jetzt ab?
Die Papiere des Halbleiterkonzerns Dialog Semiconductor sind nach einer Studie des Bankhauses Lampe im Dienstagshandel in der Spitze um mehr als 35 Prozent eingebrochen. Gründe hierfür sieht das Bankhaus wegen Hinweisen darauf, dass der iPhone-Hersteller eigene Komponenten entwickeln und verbauen will.
Dabei geht es um nichts weniger als integrierte Schaltkreise für das Strommanagement (PMIC) und damit die Chips des TecDax-Unternehmens. Hierdurch könnte Apple zumindest teilweise die Komponenten ersetzen - die Geschäfte von Dialog Semiconductor sollte dies ab 2019 belasten, weshalb Lampe die Aktie jetzt auch von „Halten" auf „Verkaufen" abgestuft hat. Apple macht nämlich einen Umsatz von 70 Prozent bei Dialog Semiconductor aus.
Die Reaktion der Aktionäre ließ nicht lange auf sich warten, intraday reichten die Kursabgaben sogar an die 200-Wochen Durchschnittslinie heran, wobei mittlerweile ein Teil der Verluste wieder aufgearbeitet werden konnte. Dennoch bleibt das Chartbild kurzfristig angeschlagen, je nachdem wie sich der Konzern vermutlich im Laufe des heutigen Tages noch dazu äußern wird. Dann wäre sogar ein starker Rebound vorstellbar. Der Einbruch weckt aber auch Erinnerungen an Imagination Technologies, die Apple als Kunden verloren hat und der Wert des Unternehmens schlagartig um fast zwei Drittel zurückging. Das gleiche Schicksal könnte nun auch Dialog Semiconductor drohen.
Abwarten und engmaschig beobachten
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Nachrichtenbedingt gerät nun der Anfang 2016 aufgestellte Doppelboden um 24,02 Euro unmittelbar in Gefahr, sobald weitere Kursverluste das Wertpapier von Dialog Semiconductor belasten. Solange sich aber die Aktie oberhalb von 36,74 Euro behaupten kann, könnte kurzfristig noch eine Erholungsbewegung einsetzen. Tendenziell wird jedoch eine weitere Abwärtsbewegung zurück an die heutigen Tagestiefs um 30,76 Euro favorisiert, darunter dürfte es weiter in den Bereich des Doppelbodens um glatt 24,00 Euro abwärts gehen und kann für ein spekulatives Short-Investment beispielshalber über das Unlimited Turbo Short Zertifikat (WKN: CY17WT) herangezogen werden. Aufgrund der extrem hohen Volatilität sind sinnvolle Stops jedoch sehr viel weiter weg anzusetzen, das gestrige Schlussniveau könnte hierfür ganz dienlich sein. Eine echte Entspannung tritt allerdings erst oberhalb der aktuellen Jahreshochs von 52,34 Euro ein, dann wäre sogar ein Kurszuwachs auf rund 60,00 Euro und höher möglich. Dies erscheint Aufgrund der aktuellen Nachrichtenlage jedoch wenig wahrscheinlich, weshalb zunächst einmal die Abwärtsvariante favorisiert wird.