Bankkunden
Kunden im Blick: ING Diba gegen neue Gebühren
In den vergangenen Wochen sorgte die Sparkasse für reichlich Frust bei ihren Kunden. Und für Verunsicherungen bei Tausenden von Bankkunden, denn die rechnen nun mit einer neuen Gebührenwelle. Jedoch die ING Diba spricht sich gegen neue Entgelte aus.
Es war schon ein Schlag ins Gesicht, als bekannt wurde, dass Bankkunden bei den Automaten der eigenen Hausbank Gebühren fürs Abheben von Bargeld bezahlen müssen, siehe hier. Die Gebühren bei der Sparkasse wirkten wie eine Verzweiflungstat. Viele Banken hätten das als Toröffner für neue Gebühren sehen können, jedoch gibt es auch andere Positionen.
Der noch amtierenden Vorstandschef der IND Diba, Roland Boekhout, kritisierte höhere Gebühren für Bankkunden ("FAZ"). Boekhout hält die Einführung von neuen Entgelten - etwa für die Abhebung am Geldautomaten - für ungemessen und empfiehlt seinen Bankkollegen ihre Kosten über andere Wege in den Griff zu bekommen. Diese Aussage ist für die ING Diba auch einfach, denn die Bank hat selbst keine einzige Filiale.
Boekhout sieht das Dienstleistungsangebot der klassischen Filialbanken als veraltet an. In Zukunft geht es weniger um kundennahne oder kundenferne Bereiche, denn um einen Baukredit zu beantragen, bräuchte man nur noch einen Tablet-Computer, so Boekhout ("Welt"). Gleichzeitig zeigt Boekhout Verständnis für die Kunden, die bei einem Kreditvertragsabschluss gerne ihrem persönlichen Berater gegenübersitzen möchten.
Geht man davon aus, dass die Kunden danach jahrelang keine Beratung brauchen, dann war der Termin in der Filiale ein wahrer Luxus. Beratungsdauer und Filialkosten stehen in keinen Verhältnis - denn oftmals geht es um Kleinkredite.
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Commerzbank-Chef Martin Zielke beschrieb jüngst Deutschland als einen `overbankt´ Markt. Zielke geht davon aus, dass es in Deutschland circa 14.000 überflüssige Filialen gäbe - wobei sich in den vergangenen 20 Jahren die Zahl der Bankfilialen auf 34.000 halbiert hat.