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    Ausland  3562  3 Kommentare Frankreichs Lafontaine holt auf
    Mélenchons linkes Irrsinns-Programm - Seite 2


    Freund von Lafontaine und Varoufakis
    In vielerlei Hinsicht erinnert das Programm an das der Linken in Deutschland. Mélenchon hatte schon 2015 gemeinsam mit Oskar Lafontaine und dem durch seine Lügen im deutschen Fernsehen bekannt gewordenen ehemaligen griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis einen „Plan für Europa“ veröffentlicht. Die drei Politiker vertreten ähnliche wirtschaftspolitische Ideen. Zudem bewundert Mélenchon das Venezuela des verstorbenen sozialistischen Staatschefs Hugo Chavez, obwohl das Land durch dessen Politik an den Rande des Ruins getrieben wurde. 

    In der Einwanderungspolitik vertritt Mélenchon ähnliche Positionen wie bei uns die Grünen. Die Umsetzung seines Programms würde in kurzer Zeit das wirtschaftlich sowieso kranke Frankreich in die Knie zwingen und die Währungsunion sprengen.

    Frankreich ist in zwei Lager gespalten    
    Was die Wirtschaftspolitik anlangt, so ist Frankreich in zwei Lager gespalten – ein marktwirtschaftliches und ein etatistisches. Marine Le Pen und Mélenchon, die derzeit auf 22 bzw. 19 Prozent der Stimmen kämen,  vertreten anti-marktwirtschaftliche Wirtschaftsprogramme, die die ökonomische Situation Frankreichs mit Sicherheit verschlechtern würden, aber die bei den traditionell extrem etatistisch und antikapitalistisch eingestellten Franzosen gut ankommen. Dagegen stehen der unabhängige Kandidat Macron und der Konservative Fillon für marktwirtschaftliche Reformen. Sie liegen derzeit bei 24 bzw. 20 Prozent der Stimmen. 

    Hoffnungsträger Macron
    Mir gefällt das wirtschaftspolitische Programm von Fillon am besten. Er tritt für konsequente Wirtschaftsreformen an, wie sie seinerzeit Margaret Thatcher mit großem Erfolg in Großbritannien durchführte. Zunächst hatte der Überraschungssieger bei den Vorwahlen der Konservativen sogar ausgezeichnete Chancen, in die Stichwahl zu kommen. Doch durch eine Scheinbeschäftigungsaffäre hat Fillon massiv an Zustimmung verloren, so dass die Hoffnung der Marktwirtschaftler jetzt auf Macron ruht. 

    Macron war zwar früher Wirtschaftsminister im Kabinett des Sozialisten Hollande, doch den Sozialisten war er zunehmend ein Dorn im Auge. Er kritisierte treffend, mit Hollandes 75%-Reichensteuer werde Frankreich ein zweites Kuba – „nur ohne Sonne“. Und nachdem er im Mai 2016 eine Reihe von demonstrierenden Gewerkschaftern dafür kritisierte, dass sie nur ein T-Shirt trügen und meinte, sie sollten lieber arbeiten, um sich so einen Anzug leisten zu können, wie er ihn trüge, war er allen Linken endgültig ein Dorn im Auge. 

    Macron könnte für die französische Wirtschaft eine ähnlich positive Rolle spielen wie seinerzeit in Deutschland Gerhard Schröder. Vermutlich könnte er als Ex-„Sozialist“ sogar leichter solche Reformen umsetzen wie der Konservative Fillon. Es ist ein Hoffnungszeichen und eigentlich sogar eine politische Sensation, dass immerhin 44 Prozent (!) der traditionell so staatsgläubigen Franzosen heute für marktwirtschaftlich orientierte Kandidaten stimmen würden. Andererseits: Nur diese zwei von insgesamt elf Präsidentschaftskandidaten sind für die Marktwirtschaft. 

    Im Moment sieht es so aus, als ob Le Pen und Macron in der Stichwahl gegeneinander antreten werden, aber wie der rasante Aufstieg Mélenchons und der ebenso rasante Abstieg Fillons zeigen, sind Überraschungen in Frankreich durchaus möglich.

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    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
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    Mélenchons linkes Irrsinns-Programm - Seite 2
    In kurzer Zeit hat sich ein Linksradikaler bei den Umfragen auf einen der Top-Plätze bei den französischen Präsidentschaftswahlen vorgearbeitet. Sein Programm ist wirtschaftspolitischer Irrsinn.

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