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     1469  3 Kommentare Trotz Macron muss man Wasser in den süßen französischen Wein gießen

    Es ist zu erwarten, dass Emmanuel Macron der nächste französische Staatspräsident wird.

    Hurra, wir leben also noch! Unter dem Europa-freundlichen Macron bleibt uns also der Frexit als Polit-GAU Europas erspart. Macron will auch dem deutsch-französischen Motor wieder mehr europäische Zugkraft verleihen, der unter Hollande kein Salatblatt vom Teller ziehen konnte. Und auf den ersten Blick gefällt auch Macrons wirtschafts- und freihandelsfreundliche Gesinnung. Ist Macron also der neue europäische Heilsbringer?

    Wirtschaftsliberalität und französische Politik - Zwei Welten prallen aufeinander


    Immer langsam, bevor wir jemanden schon vor Amtsantritt (wirtschafts-)politisch heiligsprechen. Macron ist weder links noch rechts, ein neutraler Quereinsteiger auf der Polit-Bühne ohne Hausmacht. Selbst ein französischer Staatspräsident, der in vielen Entscheidungsfeldern Sonnenkönig-ähnliche Macht genießt, kann nicht locker durchregieren. Zwar wird Macrons neue Partei „En Marche“ nach den Parlamentswahlen im Juni in der neuen Nationalversammlung respektabel vertreten sein. Denn viele Kandidaten der früheren Volksparteien, die bei der Präsidentschaftswahl einen Totalschaden erlitten haben wie Napoleon bei Waterloo, werden - dem aktuell herrschenden politischen Zeitgeist nachlaufend - als Ersatzbefriedigung auf den Wahllisten Macrons kandidieren.

    Damit werden sie noch lange nicht zu reformfreudigen Macronisten. Sie werden ihre ursprünglichen konservativen oder sozialistischen Duftmarken nicht wirklich ablegen und können daher im parlamentarischen Gesetzgebungsverfahren wirtschaftspolitische Reformansichten zerfasern.

    Übrigens, die Franzosen haben dann zwar mit Macron für Reformen und Europa gestimmt. Geht es aber bei schmerzhaften Reformen zunächst an das eigene, sowieso nicht dicke Portemonnaie, kommt der berühmte zweite Blick. Bislang passten Wirtschaftsliberalismus und französische Politik ähnlich zusammen wie Feuer und Wasser. Ohnehin haben vier von 10 Wählerinnen und Wählern für die links- und rechtsradikalen Kandidaten gestimmt, die marktwirtschaftliche Reformen und das Europäische Gemeinschaftswerk so wenig auf der Karte haben wie ein Pariser Sternerestaurant Pommes rot-weiß.

    Grundsätzlich sind Parlamentarier vom Stamme „Homo Oeconomicus“. Sie werden an ihre Wiederwahl denken, dem wählenden Volk aufs Maul schauen und bei gefühlter Reformrenitenz den  Wendehals spielen. Und dann wird schließlich der neue, vermeintlich gut kehrende Besen Macron im Polit-Dreck von Paris seine Borsten verlieren.
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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
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