Aktien Asien
Tokio auf Sechs-Wochen-Hoch - Schwache Daten belasten China-Börse
TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY/MUMBAI (dpa-AFX) - Überraschend schwache Daten aus der chinesischen Industrie haben am Dienstag die Anleger verstimmt und an den Festlandbörsen des Landes für Kursverluste gesorgt. In Japan dagegen griffen die Investoren nach dem bereits positiven Wochenstart weiter zu und sorgten für ein Sechs-Wochen-Hoch an der Börse in Tokio. Dabei half der anhaltend schwache Yen, der den Exportfirmen zugute kommt. Die geopolitischen Sorgen in der Region ließen zuletzt nach versöhnlichen Tönen von US-Präsident Donald Trump in Richtung des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un wieder nach. Der japanlastige Sammelindex Stoxx 600 Asia Pacific legte um 0,24 Prozent auf 181,48 Punkte zu.
In China zeigt die Wirtschaft erste Anzeichen für ein langsameres Wachstum - dort hat sich die Stimmung in der Industrie im April unerwartet wieder verschlechtert. Ein wichtiger Frühindikator im herstellenden Gewerbe deutet auf eine Abschwächung der Konjunktur der zweitgrößten Volkswirtschaft hin. So fiel der vom Wirtschaftsmagazin "Caixin" veröffentlichte Einkaufsmanagerindex (PMI) um 0,9 auf 50,3 Punkte. Analysten hatten mit einem leichten Anstieg auf 51,3 Punkten gerechnet.
An den chinesischen Festlandbörsen in Shanghai und Shenzhen quittierten die Anleger die Nachrichten mit Verkäufen: Der CSI-300-Index, der die Entwicklung der 300 größten Aktienwerte an den Festlandbörsen abbildet, verlor 0,38 Prozent auf 3426,58 Punkte und knüpfte damit an seine schwächere Entwicklung vor dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende an. Der Hang-Seng-Index in Hongkong konnte sich hingegen im späten Handel mit einem moderaten Kursgewinn von 0,11 Prozent auf 24 641,63 Zähler behaupten.
Der japanische Nikkei-Index 225 , der zum Wochenstart bereits mehr als ein halbes Prozent hinzugewonnen hatte, rückte am Dienstag um 0,70 Prozent auf 19 445,70 Zähler vor. Dies war der höchste Stand seit Ende März. Der Yen gab den vierten Tag in Folge nach. Dies stützt die Börse, da japanische Güter im Ausland dadurch günstiger zu haben sind und die Ausfuhrchancen der heimischen Industrie sich so verbessern.
Zudem rechneten die Anleger mit einer guten Berichtssaison in der kommenden Woche und positionierten sich bereits entsprechend, begründeten Börsianer die Kauffreude am Tokioter Handelsplatz. In Japan ist die aktuelle Börsenwoche feiertagsbedingt auf zwei Handelstage verkürzt.
Unter den Einzelwerten in Japan stachen mit einem Kursplus von mehr als 17 Prozent die Papiere des Yamaha-Konzerns hervor, der mit seinen Zielen für das laufende Geschäftsjahr die Messlatte unerwartet hoch ansetzte.
Der Sensex-Index im indischen Mumbai, wo länger gehandelt wird,
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trat zuletzt mit plus 0,02 Prozent auf 29 924,04 Punkte nahezu auf der Stelle. In Sydney ging der ASX-200-Index mit einem moderaten Abschlag von 0,10 Prozent auf 5950,37 Zähler aus dem Handel./tav/das