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    Crash am Markt  6138  0 Kommentare Roman Kräussl: "2016 war das Jahr des Kunst-Crashs"

    Wer in Kunst investiert, der begibt sich auf ein unsicheres Terrain. Kurz nach dem Gallery-Weekend in Berlin, wo die Hauptstadt-Galeristen neue und bekannte Künstler zeigten, kommt die Ernüchterung. Bereits im letzten Jahr sind die Preise massiv eingebrochen. Bei Sotheby's ging der Umsatz um 156 Millionen Dollar zurück.

    Was ist noch sicher? Na klar, wenn Sie einen Klimt oder Monet in New York bei Sotheby's oder Christie's ersteigern können, dann ist das eine sichere Anlage - wenn die Provenienz stimmt. Im März wurde bei Sotheby's in London Klimts "Bauerngarten" für 57 Millionen Euro versteigert. Auch die Unternehmerin Oprah Winfrey hat kürzlich ihren vor zehn Jahren ersteigerten Klimt: "Adele Bloch Bauer II", für 150 Millionen Dollar verkauft - Winfrey hatte seinerzeit die stolze Summe von 88 Millionen Dollar gezahlt ("Welt"). Neben diesem Ausreißer, gibt es auch viele Verlierer am Kunstmarkt. Die Preise für Francis Bacon, Mark Rothko und Roy Lichtenstein verbilligten sich im vergangenen Jahr um teilweise mehr als 20 Prozent ("ManagerMagazin").

    Laut einer Studie des Ökonoms Roman Kräussl sind die Preise für Nachkriegs- und Gegenwartskunst 2016 um 21 Prozent gefallen. Bei den Auktionshäusern mussten sogar Abstriche von 29 Prozent hingenommen werden. Daher haben sich die Branchenriesen Sotheby's und Christie's teilweise neue Geschäftsfelder erschlossen, damit die Zahlen wenigstens halbwegs stimmen ("TheGuardian"). Bei Sotheby's stieg der Umsatz seit 2012 von 768 Millionen auf 961 Millionen Dollar 2015 und fiel 2016 auf 805 Millionen Dollar ("Statista"). Bereits im ersten Quartal 2016 verzeichnete das Haus einen Umsatzrückgang um 35 Prozent und konnte sich über das Jahr kaum erholen. 

    In den vergangenen Jahren waren die Preise für Nachkriegskunst kräftig im zweistelligen Bereich gestiegen. Sie erreichten Rekordpreise und trieben so manchen jungen Sammler die Schweißperlen auf die Stirn. Nach dem Absturz im vergangenen Jahr könnten sich 2017 die Preise leicht stabilisieren, so Kräussl.

    Auch Sammler die vor einigen Jahren zeitgenössische Kunst kauften, mussten 2016 herbe Enttäuschungen einstecken. So berichtete "Bloomberg" von einem Sammler, der 2014 ein Gemälde des Künstlers Hugh Scott-Douglas für 100.000 Dollar gekauft hatte und nun für 20.000 Dollar anbieten musste.

    Wie bei den Aktien, heißt es bei der Kunst einen langen Atem zu behalten. Einige Preise werden sich langfristig erholen, während bei anderen Objekten der Verlust verkraftet werden muss. Es könnte aber die Freude an der Kunst bleiben. Fakt ist: "Nach dem Crash ist vor dem Crash" und somit können sich einige Sammler freuen und eine neue Preisrally anstoßen.





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