Finanzaufsicht
Ende der Kostenloskultur bei Bankdienstleistungen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutschlands Bankkunden müssen sich nach Einschätzung der Finanzaufsicht Bafin in der Zinsflaute an Gebühren für bisher kostenlose Leistungen gewöhnen. "Wer Kunde einer gesunden Bank oder Sparkasse sein will, muss akzeptieren, dass das Institut aufwandsgerechte Preise verlangt und neue Ertragsquellen erschließt, wenn alte versiegen", sagte Bafin-Präsident Felix Hufeld am Dienstag in Frankfurt.
Die Öffentlichkeit habe sich an viele Dienstleistungen zum Nulltarif gewöhnt. "Eine verständliche, wenn auch kurzsichtige Haltung", sagte Hufeld. Je länger die Niedrigzinsen andauerten, desto stärker würde die ohnehin schon schwache Ertragslage der deutschen Finanzinstitute belastet. Banken und Sparkassen brechen in der Zinsflaute die Erträge weg.
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Zugleich mahnte Hufeld, die Geldhäuser müssten sich besser gegen Cyberangriffe wappnen. "Wir sehen da noch großen Verbesserungsbedarf, und wer meint, er sei auf der sicheren Seite, wenn er nur hier und da ein wenig an seinem IT-System herumbastelt, sitzt einem gefährlichen Irrtum auf." Ohne IT laufe im Finanzsektor heute nichts mehr. Das habe den Sektor verwundbar gemacht, sagte der Bafin-Chef. "Finanzdienstleister, denen Menschen ihr Geld und ihre intimsten materiellen Dinge anvertrauen, zählen zu den beliebtesten Zielen von Cyberangriffen."/mar/DP/mis