Commerzbank: Neues Potenzial durch Überraschungscoup?
Die Commerzbank hat die Analysten gestern mit einer deutlichen Gewinnverbesserung im ersten Quartal überrascht. Allerdings ist das vor allem auf einen positiven Sondereffekt im Abwicklungsbereich Asset & Capital Recovery zurückzuführen. Die Aktie musste zwischenzeitliche Gewinne wieder abgeben.
Im Vorfeld der Quartalszahlen hatten Analysten erwartet, dass das operative Ergebnis im ersten Quartal deutlich von 282 auf 203 Mio. Euro zurückgeht, der Bank wurde daher nur ein Nettoüberschuss nach Anteilen Dritter von 105 Mio. Euro zugetraut. Diese Erwartungen konnte das Finanzinstitut weit übertreffen, tatsächlich wurde ein operatives Ergebnis von 314 Mio. Euro. erwirtschaftet, der Konzerngewinn erhöhte sich von 169 auf 217 Mio. Euro.
Behilflich war dabei ein Anstieg der Erträge von 2,3 auf 2,4 Mrd. Euro, Analysten hatten hingegen einen Rückgang auf 2,24 Mrd. Euro erwartet. Allerdings leistete eine Wertaufholung auf ein zuvor abgeschriebenes Engagement im Abwicklungssegment Asset & Capital Recovery einen Sonderbeitrag von 90 Mio. Euro.
Daher lag das Segmentergebnis hier mit -33 Mio. Euro auch deutlich über dem Analystenkonsens von -140 Mio. Euro. Das operative Ergebnis in den Kernbereichen Privat- und Unternehmenkunden (194 Mio. Euro, Konsens: 245 Mio. Euro) und Firmenkunden (250 Mio. Euro, Konsens: identisch) war hingegen rückläufig und konnte nicht positiv überraschen.
Alles in allem bot das Zahlenwerk daher keinen substanziellen Rückenwind für die Aktie. Nach den hohen Zuwächsen der letzten Wochen scheint der Wert reif für eine Konsolidierung.
Lesen Sie auch
Und dennoch hat der überraschende Gewinncoup gezeigt, dass auch im Resteportfolio noch ungeahnte Werte schlummern können. Kann die Commerzbank hier weitere Schätze heben und den operativen Trend in den Kernbereichen langsam drehen, könnte die Aktie im weiteren Jahresverlauf durchaus noch zweistellige Werte sehen.