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    Aktienfonds  1054  0 Kommentare Europe first

    Europäische Anleger sind in den vergangenen zehn Jahren mit US-Aktienfonds deutlich besser gefahren als mit Fonds europäischer Aktien. Doch wer glaubt, die Wahl Donald Trumps habe diesen Trend beflügelt, irrt. Seit einiger Zeit hat der Wind gedreht.

    Europäische Anleger, die in den vergangenen zehn Jahren US-Aktien gegenüber Europa-Aktien bevorzugt haben, dürfen sich auf die Schultern klopfen: Die Outperformance war überragend. US-Aktienindizes übertrafen ihre europäischen Pendants seit dem Frühjahr 2007 im Schnitt jedes Jahr um durchschnittlich etwa sechs Prozent. Noch deutlicher war die Outperformance gegenüber Euroland- und Schweizer Aktien. Hier lagen US-Aktienindizes sogar über sieben Prozent jährlich vor den Indizes aus der Eurozone und dem SMI. Das ergab eine aktuelle Studie der Ratingagentur Morningstar.

    Die Bilanz USA vs. Europa spricht auf den ersten Blick eine klare Sprache

    Quelle: Morningstar. Die Tabelle liefert eine Übersicht über die Performance einiger einschlägiger Indizes in den vergangenen Jahren.

    Doch die Morningstar-Untersuchung zeigt auch: Wer in Deutschland, der Schweiz oder Österreich heimische Aktien übergewichtet hat, muss nicht traurig sein. Zumindest seit dem vergangenen November, seitdem Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt wurde, hat sich der langjährige Trend umgekehrt. Hoben US-Aktien und der US-Dollar zunächst infolge einer allgemeinen Trump-Euphorie über erwartete Steuerreformen und Konjunkturprogramme zu einem weiteren Höhenflug an, so ging US-Aktien seit Anfang März 2017 erkennbar die Puste aus. Seitdem sind US-Aktien und der Dollar gegenüber europäischen Aktien und dem Euro und Schweizer Franken deutlich zurückgefallen.

    Quelle: Morningstar. Die Grafik zeigt, wie sich die Bilanz inzwischen zugunsten europäischer Investments verschoben hat: Um rund acht Prozent hat der Morningstar Europe Index seit Anfang November 2016 den Morningstar US Market Index übertroffen.

    Der Kurzfristtrend muss noch nicht eine grundsätzliche Trendwende bedeuten, so die Autoren der Studie. Faktum sei aber: Europäische Aktien haben seit November 2016 einen phantastischen Lauf. US-Aktien legten im Schnitt um knapp elf Prozent zu, europäische Aktien stiegen in dieser Zeit um knapp 20 Prozent. Das habe Realitäten geschaffen, die es zu beachten gilt.

    Sind europäische Aktien jetzt zu teuer?

    Eine Seite der jüngsten Entwicklung ist, dass europäische Aktien längst nicht mehr so günstig sind, wie das noch Anfang des Jahres der Fall war. Im Mid Cap Segment sind europäische Aktien leicht teurer als amerikanische Mid Caps, bei Small Caps sind US-Aktien jedoch tendenziell teurer. Blickt man auf das Segment Large-Cap Blend, so sind US-Aktien sogar deutlich teurer als europäische Standardwerte, und zwar sind sie zu sechs Prozent überbewertet, gegenüber einer minimalen Überbewertung von europäischen Aktien. Bei Growth und Value sind europäische Standardwerte laut Morningstar indes höher bewertet als ihre US-Pendants. Doch der Blick auf das Große und Ganze zeigt: Alle Marktsegmente, hüben wie drüben, weisen derzeit eine leichte Überbewertung aus. Europäische Aktien sind unterm Strich also nicht grundsätzlich teurer als US-Aktien.

    (MvA)




    Matthias von Arnim
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    Matthias von Arnim befasst sich seit mehr als 20 Jahren journalistisch mit den Themen Geldanlage und Börse. Seit November 2015 schreibt er für €uro-Advisor-Services GmbH auf der Website www.fundresearch.de.
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    Verfasst von Matthias von Arnim
    Aktienfonds Europe first Europäische Anleger sind in den vergangenen zehn Jahren mit US-Aktienfonds deutlich besser gefahren als mit Fonds europäischer Aktien. Doch wer glaubt, die Wahl Donald Trumps habe diesen Trend beflügelt, irrt. Seit einiger Zeit hat der Wind gedreht.

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