Heidelberger Druck: Der große Sprung
Anfang Mai haben mal wieder die Geschäftszahlen eine Rally der Aktie von Heidelberger Druckmaschinen beendet. Doch der Rückschlag war vergleichsweise überschaubar, der Wert bleibt in Lauerstellung für den großen Sprung.
Mit einem leichten Umsatzanstieg und einer etwas deutlicheren Verbesserung des Nachsteuerergebnisses hatte Heidelberger Druck das Geschäftsjahr 2016/17 abgeschlossen. Das war im Prinzip ganz ok, und doch wurde die Aktie von der nächsten Verkaufswelle heimgesucht.
Denn das Unternehmen konnte mit dem Auftragseingang keine Aussicht auf eine anziehende Dynamik bieten. In den letzten drei Monate lag das Bestellvolumen nur um 2,6 Prozent über dem Vorjahreswert. In Q3 und Q2 waren es 0,2 und -2,6 Prozent. Per Saldo also eine Stagnation.
Das Unternehmen hat im letzten Geschäftsjahr vom Erfolg im Umfeld der Branchenmesse drupa gelebt, die den Auftragseingang im Startquartal um 14,4 Prozent auf 804 Mio. Euro angeschoben hatte. Einen vergleichbaren Effekt wird es in der laufenden Finanzperiode nicht geben.
Doch das Management bleibt optimistisch. Auf der größten Fachmesse für die Print-Medienbranche in 2017, China Print, wurde das runderneuerte Digitaldruckportfolio präsentiert. Heidelberger Druck hat im Anschluss „großes Interesse“ an den Produkten konstatiert – es bleibt zu hoffen, dass sich das im Auftragseingang des ersten Quartals positiv niederschlägt.
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Sollte der Konzern einen stichfesten Beleg für ein anziehendes organisches Wachstum liefern und zusätzliches Potenzial über die seit längerem in Aussicht gestellten weiteren Akquisitionen generieren, dürfte die Aktie endlich zum großen Sprung ansetzen und den Kursdeckel knapp unter 2,70 Euro überwinden.