Frankfurt Open - Dollar leicht schwächer vor Fed-Sitzung
Dollar leicht schwächer vor Fed-Sitzung
Vor der heutigen Sitzung der US-Notenbank halten sich die Sorgen der Anleger in Grenzen. Eine Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte ist ziemlich sicher. Darüberhinaus allerdings sollten die
Geldpolitiker aber zurückhaltend agieren. Das zeigen auch die mittelfristigen Zinserwartungen. Während der Markt im Januar noch mit insgesamt drei Zinserhöhungen in diesem Jahr rechnete, liegt die
Wahrscheinlichkeit eines weiteren Zinsschrittes bis Ende 2017 aktuell bei gerade mal 41 Prozent.
An der Wall Street ist gestern die Angst um die Technologie-Aktien wieder verflogen und die Indizes beendeten den Handelstag im Plus. Aktuell sehen wir deshalb auch den Deutschen Aktienindex leicht
höher bei 12.780 Punkten.
Warum haben die Anleger ihre Zinserwartungen zurückgenommen? Allem voran zeigte die US-Konjunktur in den vergangenen Monaten erste Zeichen der Schwäche. Das Lohnwachstum ist weiterhin niedrig und
auch die Inflationserwartungen sind gesunken. Ein weiterer Faktor ist Donald Trump. Die Anleger hatten Anfang des Jahres noch die Hoffnung, dass der US-Präsident seinen Wirtschaftsplan rasch
umsetzt. Dies hätte der Wirtschaft einen zusätzlichen Schub verliehen und auch für höhere Teuerungsraten gesorgt. In solch einem Szenario wäre die US-Notenbank gezwungen gewesen, ihr Tempo zu
erhöhen. Es scheint zurzeit aber unwahrscheinlich, dass Trump seinen Plan in naher Zukunft umsetzen kann.
Insgesamt aber bleibt die US-Wirtschaft solide unterwegs und die Fed hat guten Grund, den Zinssatz heute zu erhöhen. Die Notenbanker könnten jedoch ihre Prognosen senken und sich eher vorsichtiger
zeigen. Der US-Dollar würde dann erneut unter Druck geraten, während die Reaktion an den Aktienmärkten positiv wäre. Sollte Fed-Chefin Yellen aber trotz der aktuellen Konjunkturdaten optimistisch
bleiben und zwei weitere Zinserhöhungen in Aussicht stellen, dürfte dies die Märkte überraschen. Der Euro würde in solch einem Szenario schnell wieder unter das Niveau von 1,11 US-Dollar fallen,
während die US-Börsen den Handelstag mit einem Minus abschließen dürften.
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