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Euro-Inflation auf Jahrestief - Arbeitskosten steigen weiter
LUXEMBURG (dpa-AFX) - Die Inflation in der Eurozone hat sich wieder deutlich abgeschwächt und erreichte im Mai ein Jahrestief. Wie das Statistikamt Eurostat am Freitag nach einer zweiten Erhebung mitteilte, lagen die Verbraucherpreise 1,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im April hatte die Inflationsrate noch 1,9 Prozent betragen.
Auch die Kernrate der Verbraucherpreise, die ohne Energie und Nahrungsmittel errechnet wird und den grundlegenden Preistrend wiedergeben soll, fiel im Mai zurück. Sie sank von 1,2 auf 0,9 Prozent. Deutlich teurer als vor einem Jahr war nach wie vor Energie, allerdings war der Anstieg nicht mehr so kräftig wie in den Monaten zuvor. Nahrungsmittel kosteten 1,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, Dienstleistungen verteuerten sich um 1,3 Prozent. Industriell gefertigte Güter waren dagegen nur 0,3 Prozent teurer.
Das Inflationsgefälle im Euroraum ist nach wie vor hoch. Es reicht von Nullinflation in Irland über 1,4 Prozent in Deutschland bis hin zu 3,5 Prozent in Estland. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine Inflation von knapp 2 Prozent an, bei der sie die Stabilität der Währung als gewährleistet ansieht.
Bei der Entwicklung der Arbeitskosten zeigte sich trotz der jüngsten Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt weiter eine vergleichsweise stabile Aufwärtsentwicklung. In den Monaten Januar bis März seien die Arbeitskosten pro Stunde im Jahresvergleich um 1,5 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat weiter mit. Im Schlussquartal 2016 waren die Arbeitskosten ebenfalls um 1,5 Prozent zum Vorjahr gestiegen.
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Seit Anfang 2013 bewegen sich die Zuwächse bei den Arbeitskosten in einer Spanne zwischen 1,0 und 2,0 Prozent. Allerdings gibt es bei den einzelnen Mitgliedsstaaten des Währungsraums deutliche Unterschiede. So wurden im ersten Quartal die höchsten jährlichen Anstiege der Arbeitskosten pro Stunde in Litauen (+9,9 %) und Lettland (+9,1 %) verzeichnet. Rückgänge gab es hingegen in Finnland (-2,7%), Luxemburg und den Niederlanden (je -0,1%)./jkr/jsl/das