checkAd

     2867  0 Kommentare Fed – Zinsen – Euro/Dollar - Seite 2

    Die Anleiherenditen ziehen die Aussagen der Fed in Zweifel. Die Zinsen von langfristigen Staatsanleihen sinken. Am Mittwoch, dem Tag der Verkündung der Fed-Entscheidung, ist die Rendite der 30-jährigen Treasurys um beachtliche 2,8% auf 2,783% zurückgegangen, die der 10-jährigen TNotes sogar um 3,1% auf 2,138%, nahe einem sieben-Monats-Tief. Mitte März lag der Wert noch über 2,6%. Dass die Zinsstruktur über alle Laufzeiten flacher wird, hängt natürlich auch damit zusammen, dass die kurzen Zinsen mit den Zinsschritten der Fed steigen. Aber auch der Spread am langen Ende, zwischen zehn und 30 Jahren Laufzeit, nimmt ab. Aktuell kommt er auf 0,63%, im November, unmittelbar nach der Wahl Trumps zum US-Präsidenten, lag er bei 0,81%.

    Ein flachere Zinsstruktur liefert üblicherweise die Botschaft, dass das Wachstum nachlässt, aber erst eine invertierte Zinskurve lässt die Alarmglocken hinsichtlich einer heraufziehenden Rezession schrillen.

    Nimmt man Zinsentwicklung, Makrodaten und die Fed-Entscheidung samt der Kommentare drum herum zusammen, so lässt sich der Zinsschritt auch so interpretieren, dass er zumindest zum Teil deshalb erfolgte, um weiteren Boden unter die geldpolitischen Füsse zu bekommen, wenn die Wirtschaft sich anders entwickelt wie erhofft.

    Yellen und die Fed sagen „hü“, der Bond-Markt sagt „hott“. Skeptiker leiten daraus ab, dass die Geldpolitik der Fed das Rezessions-Risiko ansteigen lässt, weil sie nicht mehr zur Verfassung der Wirtschaft passt. Das ist aus meiner Sicht eher das Standard-Argument der Liquiditäts-Junkies. Ein Liquiditäts-Engpass ist nicht erkennen. Der TED-Spread ist gleichbleibend niedrig, die die Versorgung mit liquiden Mitteln zeigende Geldmenge MZM (Money Zero Maturity) steigt im Jahresvergleich noch mit 5,1%. Das ist zwar weniger als im August 2016 (fast 7%), liegt aber klar über dem BIP-Wachstum und auch über der jährlichen Steigerung der gesamten Ausleihungen (3,9% – Maximum in 2016 fast 8%). Klar ist, dass die geplante Bilanzverkürzung der Fed die Liquiditätsentwicklung tangiert – anfänglich werden aber nur etwa zehn Mrd. Dollar monatlich “sterilisiert”, wenig im Vergleich zur Bilanzsumme von 4,5 Bill. Dollar.

    Interessant war die Entwicklung des Dollar-Index nach der Fed-Entscheidung. Der erstarkte am Donnerstag deutlich. Im Gegenzug zeigte Euro/Dollar Schwäche und schloss genau auf der mittelfristig wichtigen Unterstützung bei 1,1150. Eine solche Reaktion ist ungewöhnlich, weil gleichzeitig die langfristigen US-Zinsen nachgaben. Offenbar waren ein paar große Adressen auf dem falschen Fuss erwischt, denn schon am Freitag war ein Großteil der Verluste bei Euro/Dollar wieder wett gemacht worden.

    Seite 2 von 3


    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Klaus Singer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Das Buch von Robert Rethfeld und Klaus Singer: Weltsichten - Weitsichten. Ein Ausblick in die Zukunft der Weltwirtschaft.
    Mehr anzeigen


    Anzeige


    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    Anzeige



    Verfasst von Klaus Singer
    Fed – Zinsen – Euro/Dollar - Seite 2 Die Fed hat am Mittwoch der zurückliegenden Woche die Leitzinsen ein weiteres Mal um 0,25% erhöht auf den Bereich zwischen einem und 1,25 Prozent. Das war auch so erwartet wroden. Die Aktienmärkte haben kaum darauf reagiert, die Verlustserie bei den …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer