checkAd

    Forex-Report  579  0 Kommentare Positive Prognoseanpassungen für Kontinentaleuropa

    Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1131 (07.31 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1119 im US-Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 111.25. In der Folge notiert EUR-JPY bei 123.87. EUR-CHF oszilliert bei 1.0850.

    Zunächst einmal freuen wir uns, dass es positive Prognoseanpassungen für Frankreich und Deutschland und damit die Eurozone gibt. Wir freuen uns auch, dass damit unsere prognostizierten Bandbreite für Deutschland und die Eurozone (Jahresausblick 2017) bestätigt werden.

    Die Wachstumsprognose für Frankreich wurde von dem Statistikamt INSEE für das laufende Jahr auf 1,6% nach 1,1% per 2016 heraufgesetzt. Das entspricht der höchsten Wachstumsrate seit sechs Jahren. Auch die Arbeitslosenrate soll auf 9,4% sinken. Das entspräche dem niedrigsten Niveau seit 2011.

    Das IFO-Institut erhöhte die Wachstumsprognosen für Deutschland per 2017 auf 1,8% (bisher 1,5%) und per 2018 auf 2,0% (bisher 1,8%). Beschäftigungsrekorde stünden auf der Agenda.

    Endogene Stärke auch aus den bisher umgesetzten Reformwerken setzt die Basis für diese aktuelle Outperformance
    der Eurozone gegenüber den USA.
    Wiederkehrende Einkommen als maßgebliche Basis in der Eurozone gegenüber einem überdehnten Kreditzyklus bei historisch laxen Kreditvergabestandards im US-Konsumsektor in den USA zeichnet den Konjunkturpfad der Eurozone aus.
    Die Qualitätsunterschiede zwischen der Eurozone und den USA sind drastisch.
    Qualitätsmerkmale beantworten die Fragen der Nachhaltigkeit und Trendfähigkeit.

    Just in dem Moment, da die Eurozone zu reüssieren begann (wie in Deutschland wirken die Reformen nach 6 Jahren positiv), entschied sich das UK für den Brexit.
    Das mediale und politische Gezeter gegen die EU und Kontinentaleuropa, dass uns seit Einführung des Euros systematisch aufgebürdet wurde, entfaltete Wirkung. War es eine gute und intellektuell sensible Entscheidung?
    Die britische Regierung als auch die britische Notenbank stellen die eigene Bevölkerung im Rahmen des Brexit auf Einschnitte ein. Viele Unternehmen, die aus dem UK den EU-Markt bedienen, sind jetzt gezwungen das Thema Produktionsstättenverlagerung anzugehen. Nach unserer Kenntis laufen diese Prozesse bereits. Weiterer
    Kaufkraftverlust für die Bürger des UK steht auf der Agenda.
    Also noch einmal, Kontinentaleuropa beginnt zu reüssieren und das UK geht in eine Schwächephase, weil es der EU den Rücken kehrt! Das liefert perspektivisch eine potentielle Basis für eine Neubewertung durch UK-Bürger.
    George Soros verkündete diesbezüglich gegenüber Journalisten, dass er die Möglichkeit sieht, dass der konjunkturelle Schmerz, der jetzt auf das UK zukommt, die Basis für einen Exit aus dem Brexit darstellen könne. Sie kennen diese Argumentation zum Exit vom Brexit aus diesem Report.

    Wird die endogene Stärke der Eurozone an den Märkten, ob Aktien, Bonds oder der Währung fair diskontiert? Diese Frage ist zu verneinen.
    Renditeniveaus bei Staatsanleihen, die Ausdruck von Notfallpolitik der EZB sind, eine Währungsbewertung, die bestenfalls in zärtesten Ansätzen den Realitäten Rechnung trägt oder Aktienmärkte, die schlicht weg und einfach im globalen Umfeld als unterbewertet gelten müssen.

    Wo sind die attraktiven Werte, wo ist Belastbarkeit im Konjunkturzyklus?

    Das Leistungsbilanzdefizit der USA stellte sich im ersten Quartal auf 116,8 Mrd. USD nach zuvor -112.4 Mrd. USD. Die Prognose bei circa -124 Mrd. USD wurde glücklicherweise verfehlt.
    Fakt ist, dass diese Defizite zwar vom Markt ignoriert werden. Sie sind dennoch prekär, weil sie Ausdruck struktureller Schwächen der US-Wirtschaft sind.

    Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0970-1.1000 dreht den Bias zu Gunsten des USD.

    Viel Erfolg! 





    Folker Hellmeyer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Folker Hellmeyer gilt als einer der profiliertesten Volkswirte und Chefanalysten Deutschlands. Nach dem Abschluss seiner Banklehre und der Bankakademie war Folker Hellmeyer in den 1980er Jahren im Devisenhandel der Deutsche Bank AG in Hamburg tätig. Später entsandte ihn die Bank als Kassahändler für ein Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines JPY-Handelstisches.

    Im Februar 1990 wechselte Folker Hellmeyer als Freiverkehrsmakler im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum & Co. GmbH & Co. OHG.

    Von 1995 bis 2002 war er zunächst als Senior Dealer und ab 1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher des Zentralbanktisches bei der Landesbank Hessen-Thüringen GZ tätig. Im Jahre 1998 schloss Folker Hellmeyer erfolgreich das ACI-Diplom ab.

    Von April 2002 bis Ende 2017 war Folker Hellmeyer Chefanalyst/Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Seit 2016 war er darüber hinaus Im Fonds Advisory der BLB tätig.

    Seit Anfang 2018 nimmt er in der neu gegründeten Firma Solvecon-Invest den Posten des Chefanalysten und die Rolle im Fonds Advisory ein.

    Als Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er u. a. regelmäßig auf n-tv, Welt-TV und anderen Sendern zu sehen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte Hellmeyer das Bestsellerbuch „Endlich Klartext“* im FinanzBuch Verlag.

    *Werbelink

    Mehr anzeigen


    ANZEIGE

    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere erwerben: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    Lesen Sie das Buch von Folker Hellmeyer*

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    ANZEIGE

    Verfasst von Folker Hellmeyer
    Forex-Report Positive Prognoseanpassungen für Kontinentaleuropa Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1131 (07.31 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1119 im US-Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 111.25. In der Folge notiert EUR-JPY bei 123.87. EUR-CHF oszilliert bei 1.0850.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer