Anlegerverlag
Nordex: Leerverkäufe in der Übertreibungsphase?
Heute am Morgen kamen die Analysten von Macquarie im Zuge der allgemeinen Welle der Kurszielsenkungen beim Windkraftanlagenhersteller Nordex (ISIN DE000A0D6554) mit einem einstelligen Kursziel daher: 9 Euro nach zuvor 15 Euro lautet deren Kursziel jetzt. Eine wunderbare Gelegenheit, Nordex noch weiter leer zu verkaufen? Davon dürften diejenigen, die diese Aktie seit Monaten immer tiefer drücken, überzeugt sein. Aber so langsam haben wir hier eine Übertreibung nach unten, denn:
Sollte es nicht noch mehr mit dem Gewinn in den Keller gehen als man aktuell vermuten darf, würde dieses Kursniveau en Kurs/Gewinn-Verhältnis von 15 bedeuten, das ist alles, nur nicht teuer. Nun mag man sich sorgen, dass es tatsächlich noch weiter mit der Geschäftsentwicklung abwärts geht, weil Nordex die erheblichen Stellenstreichungen, die Anfang Juni avisiert hat, nicht umsonst vornehmen wird. Aber eine Verschlankung, eine Anpassung an die schwieriger gewordene Lage würde, wäre die Stimmung nicht derart gegen die Aktie gerichtet, normalerweise Käufe nach sich ziehen, weil man sich sagt: Die greifen durch und bekommen die Lage in den Griff. Nicht so bei Nordex.
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Während Meldungen über neue Aufträge ignoriert werden, sorgt jede neue Kursziel-Herabsetzung für erneuten Druck. Was wie ein perpetuum mobile wirkt, denn die Erfahrung lehrt uns ja, dass nicht wenige Analysten ihre Kursziele im Nachhinein an eine bereits absolvierte Bewegung anpassen. Aber wäre jetzt langsam ein Punkt erreicht, bei dem die Klinge des Messers, in das man für den Kauf der Aktie greifen müsste, nicht mehr gar so scharf ist?
Von Vorteil ist, dass der Kurs jetzt auf längerfristiger Ebene eine Kreuzunterstützung erreicht hat, bestehend aus dem markanten Zwischentief aus dem Herbst 2014 bei 10,68 Euro und der unteren Begrenzung des übergeordneten Abwärtstrendkanals bei 10,10 Euro. Aber solange diese Unterstützungen nicht erfolgreich getestet wurden UND die Aktie Widerstände überwinden kann und damit der Beleg geliefert wird, dass die Leerverkäufer die Kontrolle verlieren, bleibt ein Kauf immens riskant, das fallende Messer extrem scharf. Besser wäre es also durchaus zu warten, bis Nordex wenigstens die 20-Tage-Linie als nächstgelegenen Widerstand, aktuell bei 12,26 Euro, bezwungen hat.
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