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    Bankhaus Julius Bär  474  0 Kommentare Robuster Aufschwung überwiegt politische Risiken

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Schweizer Privatbank Julius Bär rechnet mit einer Fortsetzung des robusten Aufschwungs im Euroraum und sieht bei Kursen europäischer Aktien noch Luft nach oben. "Die gute Konjunktur überwiegt die politischen Risiken", sagte David Kohl, Chefvolkswirt Deutschland von Julius Bär, am Mittwoch in Frankfurt. Für das laufende Jahr erwartet die Schweizer Bank in der Eurozone ein Wirtschaftswachstum von 1,9 Prozent und im kommenden Jahr von 1,6 Prozent. Der robuste Aufschwung dürfte sich auch an der Börse widerspiegeln. Julius Bär rechnet in diesem Jahr tendenziell mit weiter steigenden Kursen.

    Eine der Stützen für den Aufschwung erkannte Experte Kohl in der positiven Entwicklung der Weltwirtschaft. Auch in den USA zeige sich eine robuste Konjunktur, ohne dass die Gefahr von Exzessen mit einer Blasenbildung zu erkennen sei. Enttäuschend sei allerdings, dass es keine Fortschritte bei der groß angekündigten Steuerreform von Präsident Donald Trump gebe. Immerhin habe sich die Sorge vor einer protektionistischen Politik der USA bisher nicht bestätigt, sagte Kohl.

    Allerdings werde der Aufschwung durch Risiken bedroht. Auch wenn populistische Parteien bei Wahlen in Frankreich und den Niederlanden im Verlauf des Jahres keine Erfolge erzielen konnten, besteht nach Einschätzung des Bankhauses Julius Bär weiter ein politisches Risiko in Italien. "Italien könnte noch eine negative Überraschung liefern", sagte Kohl. Er spielte auf die Parlamentswahlen an, die im kommenden Mai erwartet werden.

    Eines der zentralen Themen der kommenden Monate sehen die Julius Bär-Experten in der Entwicklung der Verbraucherpreise. In den USA rechnen sie mit einer steigenden Inflation, unter anderem weil US-Firmen derzeit Preiserhöhungen planen. Außerdem entwickele sich der amerikanische Arbeitsmarkt weiter gut und die zuletzt vergleichsweise schwache Lohndynamik dürfte in den kommenden Monaten zulegen.

    In der Eurozone zeigt sich hingegen ein völlig anderes Bild. Auch wenn die Löhne und Gehälter in Deutschland wieder stärker steigen, dürfte die Lohnentwicklung in der Eurozone insgesamt schwach bleiben. Dies sah Experte Kohl als einen der wesentlichen Gründe dafür, dass die Europäische Zentralbank (EZB) vorerst an ihrer extrem lockeren Geldpolitik festhalten dürfte.

    Grundsätzlich geht Kohl davon aus, dass die EZB die Abkehr von der beispiellosen Geldflut in den kommenden Monaten nur "in Trippelschritten" vollziehen wird. Seiner Einschätzung nach ist im September oder im Dezember mit einer Ankündigung zur Rückführung der Anleihekäufe zu rechnen.

    Trotz neuer Rekordwerte wichtiger Börsen-Indizes könne von einer Euphorie an den Märkten keine Rede sein. "Die Stimmung ist nicht überschwänglich, aber man kann noch draufsatteln", beschrieb Lutz Welge, Leiter der Vermögensverwaltung bei Julius Bär, die Lage an den Finanzmärkten. Bis ins kommende Jahr könnte der Zyklus steigender Kurse noch andauern. Dabei zeige sich an den Börsen in Europa generell noch Aufholpotential im Vergleich zu den US-Märkten./jkr/tos/fbr





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