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    Marktkommentar  572  0 Kommentare Igor de Maack (DNCA): Wöchentlicher Kommentar zu den Märkten (16. Juni 2017)

    Wirtschaftliche und politische Ungewissheiten schüren Zweifel bei Anlegern und eröffnen dadurch gute Einstiegschancen in Aktien, meint Igor de Maack.

    Die zwischenzeitlich erwartete Erholung der Barrelpreise tritt nicht ein und die Entwicklung des richtungsweisenden Rostoffs Öl ist nur schwer einzuschätzen. Zudem schüren überbewertete Sektoren und politische Ungewissheiten Zweifel bei Anlegern und führen zu einer Korrektur, die gute Einstiegschancen bei Aktien eröffnen kann.

    Die Schwankungen beim Ölpreis sorgen weiterhin für Aufruhr an den Märkten. Obwohl zwischenzeitlich alles für eine dauerhafte Erholung der Barrelpreise sprach (Abnahme der amerikanischen Vorräte, Verlängerung der Produktionsdrosselung seitens der Opec und Russlands, Kreditklemme der Schieferöl- und Schiefergasindustrie in den Vereinigten Staaten), tritt derzeit das Gegenteil ein. Die Anzahl der amerikanischen Rigs steigt beständig, und der Abbau der Vorräte dauert länger als vorhergesehen. Hinzu kommen die immer zahlreicheren Initiativen zur Beschleunigung der Energiewende insbesondere im Automobilsektor (steigende Absätze von Elektrofahrzeugen) und ein zumindest derzeit unzureichendes Anziehen der Nachfrage. Kurz: Es lässt sich nur schwer einschätzen, wie es mit dem richtungsweisenden Rohstoff Öl weitergehen wird.  Für die Europäer, die das ‚schwarze Gold‘ importieren müssen, dürften die gemäßigten Kraftstoffpreise den Verbrauch weiter ansteigen lassen. 

    Dieser verzeichnet eine wachsende Dynamik, und dies überall und selbst in Italien, dessen prognostiziertes BIP-Wachstum im Jahr 2017 vom IWF nach oben korrigiert wurde (von 0,8 % auf 1,3%). In den Vereinigten Staaten hat die Fed wie erwartet ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf nunmehr 1,25 % angehoben.  Die US-Zentralbank scheint sich weniger um die Gesundheit der amerikanischen Wirtschaft zu sorgen als die Anleger, die die nachlassende Inflation als mögliches Vorzeichen einer Wachstumsschwäche werten. 

    Der oft zitierte und niemals kopierte Warren Buffet äußerte einmal Folgendes: „Als Gestrandeter auf einer Insel, der lediglich eine Datenreihe verfolgen kann, würde ich mich für das wöchentliche Schienenfrachtvolumen entscheiden.“ Und was sagen uns nun die Zahlen der nordamerikanischen Eisenbahngesellschaften? In Woche 23 hat das Frachtaufkommen um 8,3 % zugelegt – eine Konstante seit Jahresbeginn. Zwar hat sich die Dynamik in der Automobilindustrie abgeschwächt, doch anderswo ist der Aufwärtstrend ungebrochen (Baumaterial, Kohle, Industriegüter und Landwirtschaft). Die amerikanische Wirtschaft verzeichnet somit nach wie vor ein moderates Wachstum. 

    Bei den Anlegern schleichen sich jedoch ernsthafte Zweifel ein, was die Zinsen (der zehnjährigen US-Bundesanleihe) auf das niedrige Niveau vom vergangenen November drückt. In Verbindung mit der Überbewertung in den derzeit begehrten Sektoren (wie etwa der Technologie) und der politischen Ungewissheit im angelsächsischen Raum (bezüglich der Fähigkeit Donald Trumps, seine Reformen umzusetzen oder auch nur sein Land zu führen, und der schwierigen und zögernden Einleitung des Brexit-Prozesses im Vereinigten Königreich) führen diese Ängste natürlich zu einer Korrektur, die noch einige Wochen anhalten und gute Einstiegschancen bei Aktien eröffnen könnte – insbesondere europäischer Unternehmen.



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