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    Das Frankreich-Experiment

    Verehrte Leserinnen und Leser!

    Dem sogenannten politischen Establishment dürfte es ein wenig flau geworden sein, als das Ergebnis der französischen Parlamentswahl feststand. Präsident ist ein noch junger Mann, der zwar einige politische Erfahrung als Minister aufweist, andererseits aber bewusst aus dem Geflecht politischer Seilschaften ausgestiegen ist, um etwas zu verändern. Und mehr als die Hälfte der Abgeordneten im französischen Parlament sind jetzt Menschen, die ihm und seiner Bewegung „République en marche!“ (kurz REM) gefolgt sind. Das kann und das wird spannend werden. Immerhin sitzen da jetzt viele Polit-Neulinge auf Stühlen, die einem das Recht geben, schwerwiegende Entscheidungen zu treffen. Das bedeutet eine einzigartige Chance, Dinge zu erreichen, die in der vorherigen politischen Struktur nicht oder nur extrem langsam erreichbar gewesen wären. Es bedeutet die Chance, schnell und gezielt zu agieren, sich neuen Herausforderungen anzupassen, ein Land, wie Präsident Macron es selbst ausdrückte, wie ein „Startup-Unternehmen“ zu gestalten.

    Die Franzosen müssen mitziehen

    Das erfordert aber auch die Bereitschaft der Bevölkerung, da mitzuziehen. Veränderung ist nicht automatisch kurzfristig und vor allem nicht für jeden positiv und erfreulich. Das kann harte Einschnitte bedeuten statt Freibier für alle. Dass die REM am Ende doch weniger Sitze im Parlament errang als erwartet, dass die Wahlbeteiligung ein historisches Tief erreichte, ist zumindest ein Warnsignal dahingehend, dass die Bereitschaft der Bürger, sich selbst wirklich zu engagieren, schnell an Grenzen stoßen könnte. Aber:

    Wenn Emmanuel Macron mit dieser neuen Art, Politik zu machen, indem er die Bürger mitnimmt und die Entscheider aus ihren Reihen holt, Erfolg hat, kann das ein Erdbeben auslösen. Fähige Leute, die bislang nicht in die Politik strebten weil sie fürchteten, dass sie an dem dortigen Filz nicht vorbeikommen und nichts erreichen würden, könnten überall in Europa in die vorderen Reihen drängen und die politische Landschaft verändern. Was eine einzigartige Chance wäre, um zum einen die EU wieder zusammenzufügen. Und zum anderen, um auf wirtschaftlicher Ebene die jahrelang vermisste Dynamik wiederzuerlangen.

    Ein guter Grund zum Optimismus

    Ob dieses „Frankreich-Experiment“ gelingt, ob es Modellcharakter für Europa insgesamt haben kann, wir werden es wohl noch im Verlauf dieses Jahres erahnen können. Und das bedeutet, dass man den Pariser Leitindex CAC 40 genau im Auge behalten sollte. Frankreich war jahrelang eine Art Junior-Partner des größeren Deutschland. Doch wenn sich dort bewegen lässt, was sich hierzulande jeder Veränderung widersetzt, kann Frankreichs Wachstum rasant an Deutschland und der Eurozone insgesamt vorbeiziehen. Unser Chart zeigt, wie extrem schwächer als unser DAX der CAC 40 seit Anfang des Jahrhunderts gelaufen ist. Jetzt ist die Chance da, diese Schere zu schließen.

    Doch die Risiken sollte man nicht einfach vom Tisch wischen. Ein Parlament, zur Hälfte angefüllt mit Polit-Amateuren … das kann beleben, aber auch bremsen. Noch ist offen, in welche Richtung das Pendel ausschlagen wird, daher: Optimismus ist absolut angebracht, blinde Euphorie hingegen, wie immer, gefährlich!

    Wir wünschen eine erfolgreiche Handelswoche!

    Herzliche Grüße, Ihr
    Stefan Hoffmann & das gesamte Team

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