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    Silber  2560  3 Kommentare Verblasster Glanz

    Silber-Besitzer brauchen gute Nerven. In den vergangenen Wochen hat ihr Silberschatz ein Zehntel an Wert verloren. Das lag an den schlechten Nachrichten für das Edelmetall: die industrielle Nachfrage schwächelt, Hedgefonds zogen sich zurück, die politische Situation in Europa hat sich nach der Frankreich-Wahl etwas entspannt. Edelmetalle als Krisenversicherung finden deshalb weniger Interesse. Auch das die US-Notenbank die Leitzinsen weiter erhöhen könnte, belastet Silber als Konkurrenzanlage. Nach kleineren temporären Höhenflügen kostet die Unze des Weißmetalls momentan wieder unter 17 US-Dollar. Seit den Hochs von 48 US-Dollar in 2011, war mit Silber kein großer Staat zu machen.

    Die kurzfristige Schwäche scheint zum längerfristigen Bild zu passen. Nach den Marktdaten der Analysefirma GFMS und des Silver Institutes sank die Nachfrage um 11 Prozent auf rund 32.000 Tonnen. Interessenten rund um den Globus lagerten nur noch etwa 6.400 Tonnen an Edelmetall in den Tresoren. Das ist im Vorjahresvergleich mehr als ein Viertel weniger.

    In Deutschland berichten einige Händler zumindest wieder über steigende Käufe. Die wachsende Nachfrage bei privaten Anlegern hat ihre Gründe. Insbesondere die Silber-Käufer gelten als besonders preisempfindlich. Gesucht sind vor allem die kanadische Silbermünze „Maple Leaf“ und das australische Pendant „Kangaroo“. Oft werden die Stücke in einer typischen Box mit insgesamt 500 Münzen gekauft. Die Einzelstücke haben das klassische Gewicht von einer Unze und damit rund 31,1 Gramm. Das Gesamtpaket kommt dann auf einen Wert von etwa 10.000 EUR. Bei den Barren ist die Fünf-Kilo-Variante der Bestseller, gefolgt vom Ein-Kilo-Stück.

    Wenn Käufer nicht in das physische Metall investieren, bleiben ihnen als Alternative vor allem die Silberfonds. Diese Wertpapiere können so gut gehandelt werden wie Aktien. Sie hinterlegen ihrerseits das Weißmetall. Die Nachfrage nach diesen Silberfonds ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Auch in diesem Jahr haben Anleger bisher für rund 155 Tonnen Metall solche Wertpapiere gekauft.

    Die Zahlen erscheinen auf den ersten Blick hoch. Doch der Gegenwert ist gering, selbst im Vergleich zu dem auch schon eher kleinen Goldmarkt. Als Daumenregel gilt: der Goldmarkt ist etwa zehnmal größer als der Silbermarkt. Beim Gelbmetall etwa kauften die Anleger im vergangenen Jahr Barren und Münzen für rund 40 Milliarden US-Dollar, beim Silber lediglich für 3,5 Milliarden US-Dollar.

    Bei allen Unterschieden sind die beiden Metalle doch verbunden. Silber gilt als „kleiner Bruder“ von Gold, wegen seines geringeren Preises. Für die Anleger bleibt aus der Förderung auch nicht so viel Metall übrig, denn den weitaus größten Teil der Minenproduktion nehmen Industrie und Schmuckverarbeitung ab. Gold dagegen wird kaum als industrieller Rohstoff genutzt, dazu ist es einfach zu teuer.

    Zur Orientierung betrachten Anleger gerne das Preisverhältnis der beiden Metalle. Gold war in den vergangenen Jahrzehnten meist 55- bis 65-Mal teurer als Silber. Nach dem Silber-Preisverfall liegt das Verhältnis derzeit bei 75. Insofern sieht Silber günstig aus. Doch gerade weil das Weißmetall in der Industrie genutzt wird, bedarf es Rückenwind von der Konjunktur, damit der Silberpreis deutlicher steigt.



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    Dr. Marc-Oliver Lux
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    Dr. Marc-Oliver Lux ist Mitgründer und Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Dr. Lux & Präuner in München, die seit über 20 Jahren Privatkunden und Unternehmer im deutschsprachigen Raum betreut. Spezialität des Hauses sind regelbasierte und prognosefreie Anlagekonzepte in Aktien und ETFs, die einfach nachvollziehbar und bestechend in ihrer Performance sind. Weitere Informationen finden Sie unter www.LPVV.de.
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    Verfasst von Dr. Marc-Oliver Lux
    Silber Verblasster Glanz Silber-Besitzer brauchen gute Nerven. In den vergangenen Wochen hat ihr Silberschatz ein Zehntel an Wert verloren. Das lag an den schlechten Nachrichten für das Edelmetall: die industrielle Nachfrage schwächelt, Hedgefonds zogen sich zurück, die politische Situation in Europa hat sich nach der Frankreich-Wahl etwas entspannt. Edelmetalle als Krisenversicherung finden deshalb weniger Interesse. Auch das die US-Notenbank die Leitzinsen weiter erhöhen könnte, belastet Silber als Konkurrenzanlage. Nach kleineren temporären Höhenflügen kostet die Unze des Weißmetalls momentan wieder unter 17 US-Dollar. Seit den Hochs von 48 US-Dollar in 2011, war mit Silber kein großer Staat zu machen.

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