Marktkapitalisierung
Beeindruckend: Tesla überholt den Autobauer BMW
Am Mittwoch hatte die Marktkapitalisierung von Tesla zum Schlusskurs bei 61,8 Milliarden Dollar gelegen. Zum Vergleich: Der deutsche Autobauer BMW war am Donnerstag 60,3 Milliarden Dollar wert.
Das Tesla Model 3 könnte der Volkswagen unter den Stromern werden: Günstig, begehrenswert und mit relativ hoher Reichweite. Noch im Juli wird das neue Modell voraussichtlich seine Weltpremiere feiern. Das Auto soll bereits für 35.000 Dollar erhältlich sein und wäre somit das günstige Einstiegsmodell. Im September 2017 könnte die Massenproduktion starten, denn Interessenten gibt es genug. Zur Zeit schreibt Tesla noch rote Zahlen. Die Verluste hatten sich im vierten Quartal 2016 halbiert und der Umsatz stieg um 88 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar. Der Börsenkurs ist seit Jahresbeginn um rund 30 Prozent gestiegen.
Investoren werden bei Tesla von den spannenden Plänen des Firmenchefs Elon Musk bei Laune gehalten. China ist ein großes Projekt für Musk, denn während Trump dem Klimaschutz eine Absage erteilt, will die chinesische Regierung einen Boom bei der E-Mobilität evozieren. Schon vor einigen Wochen war Musk auf Werbetour in China und womöglich könnten sich schon bald die Pläne realisieren. Was Investoren noch beflügelt? Tesla will bis 2020 noch vier weitere Fahrzeuge auf den Markt bringen. Zudem gibt es zahlreiche Mobilitätsprojekte, die eine weltweite Nachfrage erfahren.
Während Tesla weniger BMW oder Porsche als Konkurrenten im Bereich der E-Mobilität fürchten muss - Porsche will seinen Anteil an E-Autos innerhalb von sechs Jahren um 50 Prozent erhöhen, könnte der schwedische Autobauer Volvo zum Kontrahenten werden. Im Herbst 2017 wird es von Volvo dazu konkrete Informationen geben. Bislang wurde soviel bekannt, dass Volvo wohl unter der neuen Marke "Polestar" E-Autos auf den Markt bringen will, die ausschließlich hochleistungsstarke Modelle sind ("Gruenderszene").
Vorerst jedoch gibt es weitere Änderungen bei den Spitzenpositionen. Erst Anfang 2017 war Chris Lattner von Apple zu Tesla gewechselt. Dieser hat nach weniger als sechs Monaten den Posten des Vice President der Autopilot-Software wieder geräumt, wie Lattner auf Twitter bestätigte. Sein Nachfolger kommt von Tesla selbst. Es ist der promovierte Forscher Andrej Karpathy, der im Bereich Künstliche Intelligenz tätig war.
Tesla hatte mit seinem Börsenwert bereits die US-Konkurrenten Ford und General Motors in die Tasche gesteckt. Einige Experten warten darauf, dass die Tesla-Blase platzt. Die Optimisten sehen Tesla jedoch noch als unterbewertet an. So sagte der Milliardär Ron Baron, dass die Aktie im kommenden Jahr bei 500 bis 600 Dollar liegen könnte ("TheMotleyFool"). Kürzlich hatte die Privatbank Berenberg Tesla von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel auf 464 Dollar angehoben, siehe hier.
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