Neue Bet-at-home entdeckt?

Aktie eines deutschen Wettanbieters vor dem Durchstarten?

Die pferdewetten.de AG steigt wieder in den Sportwettenmarkt ein. Wie uns Firmenchef Pierre Hofer im Hintergrundgespräch mitteilt, soll es spätestens ab dem 4. Quartal dieses Jahr losgehen. Die Sportwetten werden unter der Domain Sportwetten.de angeboten. Im Gegensatz zum Bereich Pferdewetten wird Hofer allerdings kein eigenes Produkt aufbauen oder eine Lizenz für Sportwetten erwerben. Er greift auf das Angebot der Gauselmann-Gruppe mit deren Tochterunternehmen Cashpoint zurück.

Cashpoint ist ein Anbieter von Sportwetten und bietet sein Produkt auch Dritten zur Nutzung an. „Wir haben den Wiedereinstieg in den Sportwettenmarkt mit einem Partner geplant, der uns die notwendige Plattform und Software zur Verfügung stellt. Der Aufbau eines eigenen Produkts und eine eigene Lizenz hätte viel Zeit und Geld in Anspruch genommen“, erklärt der CEO. Hofer kann sich somit direkt um die Vermarktung und das Marketing von Sportwetten.de kümmern. Das Tempo kann er dabei selbst bestimmen. „Wir könnten natürlich mehrere Millionen Euro für das Marketing ausgeben. Das werden wir aber nicht tun. Wir wollen gezielt in diesem Markt wachsen und entsprechend investieren. Für den Aufbau der Sportwetten planen wir weder eine Kapitalerhöhung noch wollen wir die Dividende ausfallen lassen“, sagt Hofer.

Derzeit arbeitet der Vorstand intensiv an der Budgetierung für den Bereich Sportwetten. In diesem Jahr sind erste Umsätze aus diesem Bereich zu erwarten. Logischerweise wird die Einheit zunächst Verluste machen. Ein Verlust aus dem Bereich Sportwetten ist zudem auch für das Jahr 2018 sehr wahrscheinlich. Dreh- und Angelpunkt sind die Aufwendungen für das Marketing. Sollte dies sehr gut funktionieren, wären höhere Ausgaben dafür durchaus eine Option. Mittelfristig ist es das Ziel, in dieser Einheit Umsätze zu erzielen, die mindestens das Niveau aus dem Bereich Pferdewetten erreichen. Bei Pferdewetten erwartet Hofer in diesem Jahr einen Umsatz zwischen 7 und 7.5 Mio. Euro. „Sportwetten sind ein sehr attraktiver Wachstumsmarkt. Zwar ist der Markt auch umkämpft, aber wir rechnen uns durchaus gute Chancen aus in diesem Markt eine Rolle zu spielen“. Vorbild im Bereich Sportwetten ist Bet-at-home. Im Aufsichtsrat der Pferdewetten.de AG sitzt beispielsweise Bet-at-home Gründer Jochen Dickinger. Dickinger kennt den Aufbau des Sportwettengeschäfts aus dem Effeff. Heute spielt dieses Unternehmen in der 1. Bundesliga der Sportwetten ganz vorne mit. „Mit Bet-at-home können und wollen wir uns nicht vergleichen. Wir stehen ganz am Anfang. Aufgrund unserer Erfahrung im Wettgeschäft fangen wir bei Sportwetten nicht bei null an. Wir starten vielleicht aus der 4. Liga und haben das Ziel, wenigstens das Mittelfeld der 1. Bundesliga innerhalb der nächsten 5 bis 10 Jahre zu erreichen“, sagt Hofer.