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     691  0 Kommentare Takata-Pleite trifft deutsche Mitarbeiter und Autokonzerne wenig

    TOKIO/ASCHAFFENBURG (dpa-AFX) - Nach dem Rückruf von mehr als 100 Millionen Airbags hat der Autozulieferer Takata in Japan und den USA Insolvenz angemeldet. Das mit über 8 Milliarden Euro verschuldete Unternehmen beantragte am Montag Gläubigerschutz und soll jetzt für 1,4 Milliarden Euro von dem chinesisch-amerikanischen Konzern KSS übernommen werden - einschließlich der Takata-Werke in Bayern.

    "Ein Verkauf wird uns Sicherheit geben und unser Geschäft in Europa stärken", sagte ein Unternehmenssprecher. In Europa sei kein Insolvenzantrag geplant. Das dürfte im Freistaat für Erleichterung sorgen: Takatas Europa-Zentrale mit Forschungs- und Entwicklungsabteilung sitzt in Aschaffenburg. Das Unternehmen produziert in Aschaffenburg und Bad Kissingen mit 2000 Mitarbeitern Airbags und Kinderrückhaltesysteme. Weitere 1250 Beschäftigte arbeiten in Ulm, Sachsen und Berlin.

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    Ein IG-Metall-Sprecher sagte, die Belegschaft sei am Morgen informiert worden. "Die Stimmung war ruhig. Die Beschäftigten haben seit Monaten eine Entscheidung erwartet und sehen nun eher das Ende einer ungewissen Situation kommen." Gewerkschaft und Betriebsrat wollten darauf achten, dass Arbeitnehmerrechte und Arbeitsbedingungen gewahrt bleiben.

    Takata ist bei Airbags mit weltweit 20 Prozent Marktanteil ein führender Hersteller. Die Autokonzerne sollen weiter ohne Unterbrechung beliefert werden, teilte das Unternehmen mit. Volkswagen , Audi und BMW teilten mit, sie rechneten nicht mit Engpässen oder wesentlichen Auswirkungen auf die Produktion.

    Die Rückrufe von Autos mit Takata-Airbags hatten Audi in den vergangenen zwei Jahren 232 Millionen Euro gekostet, auch bei BMW muste ein niedriger dreistelliger Millionenbetrag verbucht werden. Ob die Konzerne das Geld vom Lieferanten zurückbekommen, ist fraglich. Japans Autohersteller haben sich bereits verpflichtet, Takata während des Insolvenzverfahrens finanziell zu unterstützen. "Das Unternehmen arbeitet darüber hinaus mit der Kundengruppe an einer Vereinbarung, dies auch auf globaler Ebene zu tun", teilte Takata mit.

    Takata-Airbags mit Ammoniumnitrat konnten bei langer Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit fälschlicherweise auslösen und wurden in den USA für mehrere Todesfälle verantwortlich gemacht. Takata hat sich in einem Vergleich mit der US-Justiz auf Strafzahlungen in Höhe von einer Milliarde Dollar geeinigt. "KSS ist nicht nur der ideale Investor, um die Kosten in Zusammenhang mit den Rückrufen von Airbag-Gasgeneratoren zu bewältigen, sondern auch ein optimaler Partner für Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter des Unternehmens", sagte Takata-Vorstandschef Shigehisa Takada. Die japanische Großbank Sumitomo Mitsui will Takata einen Überbrückungskredit gewähren./ln/rol/DP/fbr





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