Grüne

Selbst erzeugter 'Mieterstrom' könnte besser gefördert werden

BERLIN (dpa-AFX) - Die Förderung von Solarstrom für Mietshäuser könnte den Grünen zufolge deutlich wirkungsvoller ausfallen als von der großen Koalition geplant. Das Gesetz, das der Bundestag an diesem Donnerstag beschließen will, schöpfe das Potenzial von Solarstrom auf Hausdächern "nicht annähernd aus", sagte die energiepolitische Sprecherin der Fraktion, Julia Verlinden, der Deutschen Presse-Agentur. Es müsse statt nur für Wohngebäude auch für Gewerbegebäude gelten und kleine Anlagen von Bürokratie befreien.

Bisher können Eigenheim-Besitzer von günstigem Ökostrom profitieren, den sie zum Beispiel mit einer Solaranlage selbst erzeugen. Künftig sollen auch Mieter solchen Strom nutzen können. Damit will der Bund erreichen, dass mehr Vermieter solche Anlagen auf ihre Mietshäuser bauen und die Energiewende voranbringen. Um die Investition attraktiv zu machen, sollen sie für den Strom einen Zuschuss bekommen. Der nicht verbrauchte Strom wird ins Netz eingespeist und vergütet.

Eine Studie des Instituts für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag der Grünen-Fraktion kommt zu dem Ergebnis, dass mehr Wohnungen von günstigem Strom profitieren könnten als die vom Bundeswirtschaftsministerium angepeilten bis zu 3,8 Millionen. Nach viel Kritik hat die Koalition bereits nachgebessert: Die Vermieter sollen nun auch dann einen Zuschlag bekommen, wenn der Strom in einem Haus in den unmittelbaren Nachbarschaft verbraucht wird./ted/sl/DP/stk