Öl – hohe Gewinne einmal mehr möglich
Liebe Leser bei Feingold Research, Volatilität ist soviel mehr als einfach nur eine Zahl. Man kann viel mit ihr machen – bestes Beispiel von uns für sie seit Jahren sind Öl-Inliner. Es ist mal wieder soweit. Die Vola im Öl ist hoch, wer sich Zeit lässt und nicht zu offensiv rangeht (Puffer von 15 Prozent mindestens! sind unerlässlich), kann sich schöne Papiere raussuchen. SC1ZKE auf WTI, sowie SC1R3F und SC3GV6 auf Brent aus unserer ISIN-Liste sind unsere Favoriten. Was sonst am Rohstoffmarkt los ist, das lesen Sie hier, extern analysiert von Vontobel. Viel Spaß.
Ende vergangener Woche hatten die Kontrakte für die Referenzsorten Brent und WTI jeweils eingebüßt. Am Montag kam es zu einer leichten Erholung. Eine erneute Zunahme bei den aktiven Öl-Förderstellen in den USA belastete die Preise nur zwischenzeitlich. Nach Zahlen der Ausrüsterfirma Baker Hughes vom Freitagabend stieg die Zahl der Bohrlöcher in der Woche zum 10. Juni um sechs auf 747. Das ist das höchste Niveau seit April 2015.
Als wichtigsten Grund für die im Kern äußerst labilen Preise bei Rohöl sehen Experten eine „Enttäuschung“ der Marktteilnehmer über eine trotz der OPEC-Förderbremsen anhaltend gute Versorgungslage. Zwar setzen die an den Produktionskürzungen beteiligten Länder diese nach wie vor um. Dafür steigt die Ölproduktion aber insgesamt. So erwartet etwa die staatliche libysche Ölgesellschaft NOC einen kurzfristigen Anstieg der Ölproduktion in Libyen auf 900.000 Barrel pro Tag. Bis Ende Juli soll eine tägliche Produktionsmenge von 1 Mio. Barrel möglich werden. Derzeit fördert Libyen gut 800.000 Barrel pro Tag.
Angesichts der Nachrichtenlage ziehen sich die Finanzanleger wieder aus dem Ölmarkt zurück. „Die Investoren waren gemessen an deren Positionierung bei Brentöl und WTI zuletzt davon überzeugt, dass sich die Ölpreise dank der Produktionsdefizite erholen würden“, schreibt Eugen Weinberg von der Commerzbank. Doch spätestens der IEA-Bericht von vergangener Woche, der für das kommende Jahr einen signifikanten Anstieg der Nicht-OPEC-Produktion andeute, habe „die Hoffnungen auf eine schnelle Wiederherstellung des Gleichgewichts auf dem Ölmarkt zerschlagen“. Der Abwärtssog am Ölmarkt könnte angesichts der negativen Stimmung laut Weinberg anhalten. Kurzfristige Zwischenerholungen seien jedoch nicht auszuschließen und somit bleibt der weitere Verlauf abzuwarten.
Quelle: Vontobel / eigene Recherche
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