Warum Aktien weiter steigen und schliesslich crashen werden (Teil 2/2)
Manche Analysten beschreiben den Aktienmarkt heute schon als überhitzt. Dieser zweiteilige Marktkommentar beschreibt, warum ich einen weiteren deutlichen Anstieg der allgemeinen Aktienmärkte in den
nächsten Monaten, möglicherweise sogar für die nächsten Jahre kommen sehe… Bis schließlich ein Schwarzer Schwan unser zunehmend fragiles Finanzsystem kalt erwischen und die nächste große Krise
einleiten wird. Teil 2/2 Lesen Sie zuerst: Teil 1 dieses Artikels. Die zwei wichtigsten Gründe warum Aktienkurse steigen werden Angenommen man wirft weltweit alle Aktien in einen Topf und betrachtet
die Wertentwicklung – wie werden Aktien in nächster Zeit performen? Trotz schwächelnder US-Konjunktur, Eurokrise, anstehendem Brexit, deflationärem bzw. stagflationärem Dauerzustand in Japan, dem
Ölpreiskollaps und Ähnlichem, sehe ich der Overall-Performance von Aktien in den nächsten Jahren – bis zum nächsten Crash, der wie zuvor beschrieben, schwierig zu timen ist – generell positiv
entgegen. US-amerikanische Unternehmen könnten in naher Zukunft von massiven Steuervergünstigungen zur Kapitalrückführung in die USA profitieren. Dieses Kapital könnte dann für den strategischen
Unternehmensausbau, M&A-Aktivitäten und verstärkte Aktienrückkäufe eingesetzt werden, was sich letztlich positiv auf die Kurse von US-Aktien auswirken kann. Ich glaube allerdings, dass viele
potenzielle „Trump-Deals“ aktuell bereits in die US-amerikanischen Märkte eingepreist sind und sich das Spekulationsfenster dafür bereits geschlossen hat. Was letztendlich wirklich umgesetzt wird,
bleibt offen. Trump hat im ersten halben Jahr seit seiner Amtseinführung schon zahlreiche Wahlversprechen gebrochen und wird bestimmt weitere brechen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass
unternehmerische Einflüsse weit wichtiger für den langfristigen Verlauf des Aktienmarktes sind als politische Einflüsse. Dennoch sehe ich überwiegend finanzpolitische Gründe für eine weitere (bis zum
nächsten Crash) positive Entwicklung internationaler Aktien. Trotz einer stagflationären Bedrohung vor allem in westlichen Kapitalmärkten, könnten Aktienkurse in den nächsten Jahren über alle
Sektoren hinweg durch manipulative Marktverzerrung seitens unserer Regierungen und Notenbanken auf ungeahnte Höhen gehoben werden. Zwei Faktoren halte ich dabei für besonders wichtig: 1) Weltweiter
Anlagenotstand bei Null- und Negativzinsen Notenbanken der ganzen Welt haben spätestens seit der Finanzkrise 2008 ihre Leitzinsen dramatisch gesenkt. Man könnte sagen, Zinsen wurden von zentraler
Stelle aus abgeschafft, da sich Leitzinsen unmittelbar auf den Interbankenhandel auswirken und folglich auch Geschäftsbanken ihre Zinsen senken müssen. Meiner Meinung nach können wir uns auf ein
neues Normal über Jahre, eventuell sogar Jahrzehnte(!) der Finanzrepression einstellen, bei der die (reale) Inflation das Zinsniveau übersteigt. Sie können nun sagen, dass dies eine gewagte Prognose
von mir ist. Jahrzehnte ohne echte Zinswende erscheinen den Meisten im historischen Kontext der westlichen Notenbanken sehr unwahrscheinlich. Und...
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