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    ROUNDUP/Mehr Frauen in Führungspositionen  455  0 Kommentare Durchwachsene Zwischenbilanz

    BERLIN (dpa-AFX) - Die Zahl der Frauen in Aufsichtsräten deutscher Unternehmen ist auf ein Rekordhoch gestiegen. Gleichzeitig funktionieren die freiwilligen Zielvorgaben für Vorstände und andere Führungsebenen nur schlecht. Diese Bilanz hat die Organisation FidAR (Frauen in die Aufsichtsräte) am Donnerstag gezogen. Die deutsche Wirtschaft sei im Großen und Ganzen noch immer eine "Männer-Wiirtschaft", sagte Frauenministerin Katarina Barley (SPD).

    Nach den neuesten Zahlen ist der Anteil der Frauen in den Aufsichtsräten von 105 börsennotierten und voll mitbestimmten Großunternehmen auf 28,1 Prozent gestiegen und liegt damit nicht mehr weit unter den gesetzlich geforderten 30 Prozent. Alle Unternehmen, die seit vergangenem Jahr ihre Aufsichtsräte neu besetzt haben, erreichen die Quote.

    Zum 30. Juni müssen auch rund 3500 börsennotierte oder mitbestimmungspflichtige Unternehmen ihre Zielvorgaben für den Frauenanteil in den Führungsgremien umgesetzt haben. Die Ergebnisse sind ernüchternd: In den Vorständen von 185 ausgewählten Unternehmen liegt der Frauenanteil nur bei 6,8 Prozent. Fast zwei Drittel der Unternehmen, die keine Frau im Vorstand haben, haben sich die Zielgröße "Null" gesetzt. "Bei den Vorständen haben wir extrem geringe Zahlen und nur homöopathische Zuwächse seit 2010", sagte FidAR-Präsidentin Monika Schulz-Strelow.

    Im sogenannten Women-on-Board-Index 185 (WoB 185) werden die 105 Unternehmen untersucht, in denen die feste Quote von 30 Prozent für die Aufsichtsräte gilt, sowie 80 Unternehmen, die lediglich Zielgrößen definieren und veröffentlichen müssen. Bei diesen 80 liegt der Frauenanteil in den Aufsichtsräten nur bei 19,2 Prozent.

    "Es gibt einen Unterschied zwischen den Unternehmen, die der Quote unterliegen, und den anderen, die sehr viel zurückhaltender sind", sagte Schulz-Strelow. Deshalb fordert sie die feste Quote auch für die Aufsichtsräte der 3500 Firmen. Auch bei öffentlichen Unternehmen sieht sie noch Handlungsbedarf. "Auch bei den Unternehmen der öffentlichen Hand gilt: Frauen kommen höher, aber sie kommen nicht zwingend vorne an."

    Barley kritisierte vor dem FidAR-Forum, dass auch bei den Unternehmensgründern die Männer in der Überzahl seien. Mehr Frauen als Männer würden ihre unternehmerische Selbstständigkeit wieder aufgeben. Zum Kampf gegen die Ungleichheit gehöre auch, unbezahlte Arbeit etwa im Haushalt und bei der Pflege gerechter zu verteilen und soziale Berufe aufzuwerten, sagte sie./tl/DP/mis





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