DAX-Chartanalyse
Endlich Bewegung und Durchmarsch zum GAP
Rund 3 Prozent Abschlag und ein negativer Monat setzen dem DAX zu. Ist dies erst der Anfang einer längeren Korrektur, oder wird dieses Sommergewitter ähnlich dem Wetter in wenigen Tagen vergessen sein?
Da kam sie nun, die starke Bewegung. Seit Wochen warten wir darauf und bemängelten, dass sich der DAX im Wochenverlauf kaum von der Stelle bewegte. Doch diese Seitwärtsphase wurde nun beendet. Ein wenig angestaubt wirkt daher die Überschrift aus der Vorwoche „Seitwärts ist auch eine Richtung“ - von daher widmen wir uns hier nach dem kurzen Wochenrückblick der Aussicht auf die kommende Handelswoche.
Starker Wochenstart trügte
Der Montag startete noch sehr stark und verhalf dem DAX zum Handelsstart zu einem Sprung über 12.800 Punkten. Das Terrain erschien jedoch schon zu diesem Zeitpunkt nicht nachhaltig. Aus diesem Grund gab es hier vermehrt kurzfristige Trading-Chancen, nicht nur wegen dem dort aufgetretenem GAP:
Die Stärke führte jedoch noch einmal zu höheren Kursen, konkret zur 12.841. Dies sollte im weiteren Verlauf dann das Wochenhoch dargestellt haben.
Bereits der Dienstag eröffnete unter der Handelsspanne vom Montag und führte den DAX direkt an die Unterstützung und untere Kante des mittelfristigen Trendkanals. Diesen zeigte ich in der Vorwochenanalyse (hier als Rückblick):
Ein erster Abprall war am Morgen ein tolles Trading-Signal von 100 Punkten Tragweite. Denn die Marke um 12.700 Punkte wurde mehrfach in den Tages-Trading-Chancen genannt und auch auf meinem Facebook-Kanal skizziert:
Ebenso die Bewegung zurück zum Tagestief, welche sich sehr gut andeutete:
Der weitere Wochenverlauf hatte es dann aus Sicht der Volatilität in sich. Bereits am Mittwoch konnte der Trendkanal intraday mehr gehalten werden. Zwar lag der Schlusskurs mit 12.647 Punkten noch einmal genau darauf, doch schon am Donnerstag folgten nach einer anfänglichen kleinen Erholung weitere Kursverluste. Die Realisierung der großen Marktteilnehmer, dass hier womöglich ein Trendwechsel ansteht, sorgte für weitere Anschlussorders. So konnte am Donnerstag die 12.400 nur knapp gehalten werden und am Freitag in der Schlussauktion sogar noch die 12.300 in Reichweite geraten.
Im Wochenverlauf entstand so, trotz mühsamem Start, ein Wochenminus von 3,2 Prozent. Fast im Gleichlauf verlor auch der Eurostoxx rund 3 Prozent und die Technologie-Indizes TecDAX und Nasdaq in vergleichbarer Größe. Nur der Dow Jones entzog sich diesem Trend auf Wochenbasis. Er erreichte mit 21.200 Punkten zwar auch ein kleines Verlaufstief, erholte sich jedoch wieder und beendete die Handelswoche nur mit einem minimalen Minus von 0,2 Prozent. Ein Fels in der Brandung?
Damit endete auch der Kalendermonat Juni auf den letzten Tagen noch im Minus. Das zweite Quartal war jedoch gerade noch so positiv im DAX.
GAP nun im Fokus für die kommende Woche
Um dies nun wieder im Kontext zu betrachten, passe ich die Chartideen der Vorwoche in das aktuelle Bild ein. Hier war für mich der Trendkanal ein großer Trigger. Er wurde nach unten verlassen. Noch einmal das Chartbild aus der vergangenen Woche:
Genau dies erfolgte und führte den Markt sehr nah an das Frankreich-GAP heran:
Hier ist nun für die kommende Woche unsere Aufmerksamkeit gefragt. Denn das GAP könnte erst einmal unterstützende Wirkung haben. Eine Vielzahl an Marktteilnehmern hat dies im Chartbild verankert und erfahrungsgemäß ist ein erstes Anlaufen auch immer wieder mit einer dynamischen Gegenbewegung verbunden. Im Bereich um 12.300 Punkte sollte daher genau auf den Orderfluss geachtet werden:
Ein Durchbruch und damit ein Unterschreiten der 12.270 Punkte aktiviert weiteres Short-Potenzial bis zum GAP-close unter 12.100 Punkte. Damit würde sich die dynamische Bewegung der letzten beiden Handelstage fortsetzen. Marc Faber hatte im Interview mit CNBC bereits vor einem „dramatischen Ende des Aktienbooms“ gewarnt. Nachzulesen in dieser News der w : o Redaktion
Wahrscheinlicher halte ich jedoch einen zumindest ersten Abprall an der GAP-Kante. Ob dies mit der Schlussauktion am Freitagabend im XETRA-Handel und kurzzeitigen Notierungen von 12.310 Punkten schon „alles war“, ist schwer zu sagen. Wie oben vermerkt, hatte sich der Dow Jones bereits im Wochenvergleich sehr stabil gezeigt. Er notiert nur 0,9 Prozent unter seinem Allzeithoch, während der DAX sich bereits von seinem Allzeithoch um 4,8 Prozent entfernt hat.
Gut möglich also, dass zum Monats- und Quartalsstart die Kurse etwas zurücklaufen, im Sinne von einer Korrektur der starken Abwärtsbewegung. Für dieses Szenario halte ich einen Rücklauf bis 12.490 Punkte für realistisch. Dies wäre auch das Tief aus Mitte Mai und im Chartbild der erste Punkt der gezeigten unteren Trendkanal-Linie.
Den Rücken stärken könnte hier die Ölbranche, welche sich insbesondere Freitag gut erholen konnte. Ebenso stabiler tendierten die Bankenwerte. Der Stresstest in den USA verlieh den US-Banken gute Noten und mittels Aktienrückkaufprogrammen und der Aussicht auf weitere Zinserhöhungen profitierten diese entgegen dem Gesamtmarkt. Dies war auch in Europa zu beobachten, allen voran die Commerzbank und trotz einiger „Schatten“ auch die Deutsche Bank. Darüber berichtete die w : o Redaktionen ebenso
Berichten werden auch wieder die Trader auf wallstreet-online über ihre Handelsideen. Diese finden Sie börsentäglich in den Tages-Trading-Chancen zum Nachlesen und für Ihren eigenen Austausch.
Auf der Termin-Agenda stehen aus den USA am Montag 16 Uhr der ISM Index und am Freitag der Arbeitsmarktbericht im Vordergrund. Dies sollte erneute Spekulationen über die weitere Zinspolitik entfachen und sich demzufolge auf die Marktentwicklungen auswirken. Sie finden diese im Wirtschaftskalender ->
Darüber unterrichte ich Sie sehr gerne HIER im Nachrichtenbereich. Möchten Sie diese direkt per Erscheinen lesen? Dann abonnieren Sie mich hier: Autor abonnieren 0
Herzlichen Dank für Ihr Interesse und einen erfolgreichen Wochenstart,
Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)
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