Britisches Pfund
Bewegte Zeiten für das Pfund
In Brüssel haben die Brexit-Verhandlungen begonnen. Die Verunsicherung ist groß - Wie Anleger an Schwankungen der UK-Währung partizipieren können.
Die Börsen mögen keine Ungewissheit, lautet eine alte Binsenweisheit. Das gilt natürlich auch für die Devisenmärkte. Beim Britischen Pfund (GBP) ist die Verunsicherung allerdings derzeit sehr hoch. Viel ist passiert in den vergangenen zwei Jahren: Zunächst die Ankündigung von Ex-Premierminister David Cameron, die Briten über einen EU-Ausstieg abstimmen zu lassen. Dann das Votum selbst. Schließlich die kürzlich gestarteten Austrittsverhandlungen. Wie die Gespräche enden, vermag im Augenblick niemand so richtig einzuschätzen. Fakt ist: Dem Pfund hat das „Projekt Brexit“ bislang schwer geschadet. Seit Ende 2015 hat die Währung gegenüber dem Euro rund 17 Prozent verloren. Dabei kam es immer wieder zu stärkeren Ausschlägen, etwa nach der überraschenden Ankündigung der neuen Premierministerin Theresa May, Neuwahlen durchzuführen. Der Urnengang schuf jedoch nicht die erhofften klaren Verhältnisse, sondern trug dazu bei, die Verunsicherung noch zu verstärken.
Spannendes Trading-Umfeld
Das aktuell also durchaus volatile Umfeld eröffnet dennoch Chancen auf interessante Anlageperspektiven. Dazu ein Beispiel: Anfang Januar 2017 zeichnete sich ab, dass Regierungschefin May zu einem harten Brexit tendiert. Prompt legte der EUR/GBP-Kurs deutlich zu, was heißt, dass das Pfund gegenüber der Gemeinschaftswährung an Wert verloren hat. Vor diesem Hintergrund wäre ein aus dem Geld liegender EUR/GBP-Call-Optionsschein ein lohnendes Investment gewesen.
Anlage für Pfund-Pessimisten
Anleger, die davon ausgehen, dass das Pfund weiter an Wert einbüßt (der EUR/GBP-Kurs also steigt) hätten mit Call-Optionsscheinen ein passendes Vehikel hierzu. Für das Long-Szenario spricht, dass die britische Wirtschaft zuletzt an Dynamik verloren hat. Sollte bei den Verhandlungen außerdem kein Ergebnis erzielt werden, warnen Politiker, dass nach Ablauf der Frist zwischen Großbritannien und der EU lediglich die Regeln der Welthandelsorganisation gelten und Großbritannien in den Handelsbeziehungen dann nur noch ein „Drittstaat“ wäre.
Investieren im Korridor
Andere Europapolitiker geben sich moderater. Sie hegen weiterhin die Hoffnung auf eine für beide Seiten gütliche Lösung. Sollten sich die Parteien zu einem soften Brexit durchringen, könnte sich ein Short-Trade als lohnend erweisen, etwa mit dem EUR/GBP-Put-Optionsschein. Möglicherweise kommt es aber auch ganz anders. Denn nicht wenige Marktteilnehmer erwarten, dass sich das Pfund vor einem nachhaltigen Richtungsentscheid zunächst weiter seitwärts entwickeln wird. Schon seit Jahresanfang bewegt sich die UK-Währung gegenüber dem Euro in einem Korridor zwischen 0,83 und 0,89 GBP. Angenommen, dieser Trend setzt sich fort, dann wäre mit einem Inline-Optionsschein eine überdurchschnittliche Rendite möglich.