Michael Hartnett (Bank of America)
"Feds lockere Geldpolitik ist politisch inakzeptabel" - droht der Crash im Herbst?

Michael Hartnett konstatierte, dass die Notenbanken die Ungleichheiten verschärfen. Aus diesem Grund sollen die Institute ihre leichte Geldpolitik wieder zurückschrauben, um die angestoßene Aktienrally einzudämmen.
In einem Kommentar sagte Michael Hartnett von der Bank of America Merrill Lynch, dass die Lockerungen der Zentralbank nicht mehr politisch akzeptabel seien ("CNBC"). Sie hätten dazu geführt, dass eine enorme Blase entstanden ist. In seinen Augen arbeiten Federal Reserve und die Europäische Zentralbank daran, die Anleger der Wallstreet ärmer zu machen, denn im Herbst könnte die Blase platzen.
In der vergangenen Woche haben die führenden Notenbanken für Unruhe gesorgt. Die Bank of England und die Federal Reserve deuteten unabhängig voneinander an, dass man die Geldpolitik straffen will. Im Juni hatte die US-Notenbank den Zins erwartungsgemäß erhöht. Die kanadische Notenbank hält sich derzeit noch die Tür offen und zählt zu denjenigen Zentralbanken, die es demnächst der amerikanischen Notenbank Fed gleichmachen und die Zinswende einleiten könnte. An den Finanzmärkten wird sogar über eine Leitzinsanhebung bereits Mitte Juli spekuliert und als nächste Kandidaten für eine Zinsstraffung gelten die Bank of England und die tschechische Notenbank, siehe hier. In der Folge werden die Zinsen auf Staatsanleihen steigen. In den USA sind die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen bereits auf 2,33 Prozent gestiegen. Damit könnte der S&P 500 an Attraktivität verlieren.
Die Inflation bleibt jedoch weiterhin gedämpft. So sagte Hartnett, dass "das normale Wirtschaftswachstum aufgrund der hohen Schulden und einer alternden Gesellschaft die Inflation nicht erhöhen wird". Für eine steigende Inflation wären fiskalische Anreize, ein Handelskrieg oder eine erhebliche Steigerung der geopolitischen Risiken notwendig. Ferner müsste der immense Reichtum der Unternehmen des "Silicon Valley" umverteilt werden, so Hartnett.
Hinter der aktuellen Politik der Federal Reserve vermutet Hartnett die Strategie, dass die Fed die Volatilität erhöhen will. Hartnett konstatierte: "Gier braucht länger, bis sie getötet ist, als Angst". Ferner kam es laut Hartnett in den vergangenen zwölf Monaten sechs mal zu erheblichen Einbrüchen und eine "Tech-Blase" zeichnete sich ab. Die Hausse wird erst beendet sein, wenn der Nasdaq die 6.666-Marke erreicht hat, so die Prognose von Hartnett.







