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     798  0 Kommentare Schwellenländerfonds vernachlässigen China-Aktien

    Aktiv verwaltete Schwellenländerfonds investieren nur zögerlich in chinesische Aktien. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Ratingagentur Morningstar.

    Das Tor nach Osten wird für Investoren aus dem Westen weit aufgestoßen: Ab 2018 werden chinesische Festlandsaktien in die globalen und regionalen MSCI Schwellenländer-Indizes aufgenommen werden. Ab Mai kommenden Jahres finden dann nach und nach 222 der Aktien, die in Shenzhen und Shanghai gelistet sind, ihren Weg in den MSCI Emerging Markets Index. Konkret: Bis August 2018 werden A-Aktien voraussichtlich nur 0,73 Prozent des MSCI Emerging Markets Index ausmachen. Im umfassenden globalen Aktien-Index MSCI ACWI wird die Quote bei nur 0,1 Prozent liegen.

    Wie nutzen aktive Fonds ihren Vorsprung?

    Anleger können also ab Herbst kommenden Jahres über passive Emerging-Markets-Fonds in chinesischen Festlandsaktien investieren und den chinesischen Aktienmarkt somit zusätzlich abdecken. Bislang ist das nur mit aktiv verwalteten Schwellenländerfonds möglich. Denn Fondsmanager können hier auch außerhalb ihrer Benchmark-Vorgaben relativ frei agieren, wenn sie Opportunitäten sehen.

    Die Ratingagentur Morningstar hat nun untersucht, wie gut EM-Fondsmanager ihre Chancen bisher nutzen, Anleger auch heute schon eine größere Portion China in ihren Portfolios zu gönnen. Das Ergebnis ist laut Morningstar ernüchternd: Für aktiv verwaltete Schwellenländerfonds sind A-Aktien offensichtlich kein großes Thema, die Fondsmanager haben nicht mit Euphorie auf die sukzessive Öffnung des chinesischen Festlandsmarktes reagiert. A-Shares wurden bisher nur in homöopathischen Dosen den Schwellenländerfonds beigemischt. Im Schnitt belief sich die Gewichtung von A-Aktien zuletzt auf gut zwei Prozent. Zwar ist das mehr als der Durchschnitt in den vergangenen fünf Jahren von 1,1 Prozent und auch deutlich mehr als ab Herbst 2018 im MSCI Emerging Markets Index enthalten sein wird. A-Aktien werden also tatsächlich immer stärker berücksichtigt. Auch die Zahl der Fonds, die auf A-Aktien setzen, ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Doch die Gewichtung chinesischer Aktien entspricht damit bei weitem noch nicht ihrer Bedeutung in diesem Investitonsumfeld.

    Die Entwicklung der China-A-Quote in Schwellenländer-Fonds seit 2014

    Quelle: Morningstar

    Asiatische Fonds gehen voran 

    Es geht allerdings auch anders. Das zeigt ein Blick auf den asiatischen Markt: Während global anlegende Schwellenländerfonds laut Morningstar nur selektiv von der Möglichkeit Gebrauch, in chinesische Festlandsaktien zu investieren, gehen asiatisch domizilierten Fonds deutlich forscher vor. So kommen Fonds aus Taiwan oder Südkorea in der Spitze auf A-Shares-Quoten von 30 bis 50 Prozent. A-Shares scheinen also ein regional-spezifisches Investmentthema zu sein.

    Für europäische Anleger, die in A-Shares investieren möchten, ist das leider kein Trost. Ihnen stehen nur zwei Wege offen: Sie können sich für Produkte der Kategorie Aktie China A-Shares entscheiden, die ausschließlich oder vorwiegend in Festlandsaktien investieren. Oder sie konzentrieren sich auf die Schwellenländerfonds, die A-Shares beimischen. Idealerweise sollten die Manager dieser Fonds bereits Erfahrungen mit dem Segment gemacht haben.

    (MvA)




    Matthias von Arnim
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    Matthias von Arnim befasst sich seit mehr als 20 Jahren journalistisch mit den Themen Geldanlage und Börse. Seit November 2015 schreibt er für €uro-Advisor-Services GmbH auf der Website www.fundresearch.de.
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    Verfasst von Matthias von Arnim
    Schwellenländerfonds vernachlässigen China-Aktien Aktiv verwaltete Schwellenländerfonds investieren nur zögerlich in chinesische Aktien. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Ratingagentur Morningstar.

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