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    Börse Athen  4094  0 Kommentare Sind griechische Aktien auf dem Sprung?

    Das griechische Makrobild bessert sich: Die hellenische Wirtschaft wächst wieder, der IWF ist neuer Partner bei der Überwindung der Schuldenkrise und die Privatisierungen liegen im Plan. Charttechnisch hat der griechische Aktienmarkt seinen achtjährigen Abwärtstrend durchbrochen. Fundamental weisen griechische Unternehmen im europäischen Vergleich größtenteils erhebliche Bewertungslücken auf.

    Griechenland schöpft neue Hoffnung bei der Überwindung der Schuldenkrise, die das Land seit Jahren belastet. Die mit der Auszahlung von Hilfsgeldern verbundenen harten Reformauflagen der Gläubiger wirkten lange Zeit wie ein Bremsklotz für die griechische Wirtschaft. Aktuell mehren sich die Anzeichen, dass Griechenland die Abwärtsspirale hinter sich lassen kann. Die ermutigende wirtschaftliche Entwicklung des Landes hat kürzlich den Internationalen Währungsfonds (IWF) dazu veranlasst, sich am Hilfsprogramm für Griechenland zu beteiligen. Im Juni beschlossen die EU-Finanzminister die Auszahlung weiterer 8,5 Milliarden Euro, die zur Bedienung griechischer Altschulden eingesetzt werden sollen.

     

    Wegen schleppender Reformbemühungen hatte sich der IWF lange zurückhaltend gezeigt. Zuletzt aber hatte Griechenland deutliche Fortschritte bei den Sparanstrengungen gemacht, insbesondere im Bereich des Renten- und Arbeitsmarktes. Auch die Wirtschaft fast langsam wieder Tritt. Während in 2016 eine ‚schwarze Null‘ geschrieben wurde, betrug das Wachstum im 1. Quartal des laufenden Jahres 0,4 Prozent. Für das Gesamtjahr 2017 erwartet der IWF ein wirtschaftliches Plus von 2,2 Prozent, die Ratingagentur Moody’s geht von 1,5 Prozent aus. Die optimistischen Wachstumsprognosen sowie die positiven Ergebnisse der jüngsten Gespräche der Athener Regierung mit den internationalen Kreditgebern haben die Wahrscheinlichkeit für eine Aufnahme Griechenlands in das Quantitative Easing-Programm der Europäischen Zentralbank erhöht.

     

    Insgesamt stellen wir fest, dass das Makroumfeld, welches bislang ein Hemmschuh für einen Durchbruch am griechischen Aktienmarkt gewesen ist, sich nunmehr deutlich verbessert. Fundamental waren viele griechische Unternehmen bereits in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich und hätten schon seit längerem höhere Börsenbewertungen verdient gehabt. Seit über einem Jahr steigen nun tendenziell wieder die Kurse an der Athener Börse. Charttechnisch hat der griechische Aktienmarkt seinen achtjährigen Abwärtstrend durchbrochen. Nach einem Minus von annähernd 90 Prozent im Tiefpunkt des Marktes könnte Athen zukünftig zu den herausragenden Börsenplätzen zählen, ähnlich wie vormals Thailand und Russland oder auch Argentinien nach der Staatspleite im Jahr 2001/2002. Diese Länder, deren nachgelagerte Trendbruch-Entwicklung quasi als Blaupause gesehen werden könnte, haben eine ähnliche charttechnische Entwicklung bereits vor 20 bzw. 15 Jahren durchlaufen. Mit Blick auf einen von vielen Experten erwarteten stärkeren Rückschlag an den Weltbörsen in den kommenden 18 Monaten gehen wir davon aus, dass sich der griechische Aktienmarkt möglicherweise konträr verhalten könnte.

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    Christos Arbaras
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    Christos Arbaras ist Vorstand der ANODOS Asset Management AG mit Sitz in München. Der gebürtige Grieche ist spezialisiert auf die Bereiche Risk-Management und Global Asset Management. Christos Arbaras verfügt über eine 25-jährige Erfahrung in der Strukturierung sowie aktiven Betreuung und Verwaltung von weltweit ausgerichteten Anlageportfolios und Fonds für private und institutionelle Investoren und beim Aufspüren von unterbewerteten Aktienmärkten weltweit.
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    Verfasst von Christos Arbaras
    Börse Athen Sind griechische Aktien auf dem Sprung? Nach einem Minus von annähernd 90 Prozent im Tiefpunkt des Marktes könnte Athen zukünftig zu den herausragenden Börsenplätzen zählen, ähnlich wie vormals Thailand und Russland oder auch Argentinien nach der Staatspleite im Jahr 2001/2002.

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