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    Risikofaktor  18846  2 Kommentare USA: Provoziert die Autobranche einen Crash?

    Schnelle Kreditvergabe und die Gefahr einer steigenden Nichterfüllung, so sieht es beim privaten Autokauf in Amerika derzeit aus. Das Land der unbegrenzten Möglichkeit ist aufgepumpt mit Leasingverträgen und Autoverbriefungen werden massenhaft unter den Finanzinstitutionen gehandelt. Wie 2007 breiten sich die Risiken so über das globale Finanznetzwerk wie ein Geschwür aus.

    Entgegen den Prognosen einiger US-Marktbeobachter, wie beispielsweise Mark Yusko, Ron PaulArt Cashin und Marc Faber, dass die nächste Krise von den Übertreibungen am US-Aktienmarkt ausgelöst werden könnte, wird derzeit ein weiteres Szenario sehr aktiv in der Finanzbranche diskutiert. Zum Zünglein an der Waage könnte laut "Bloomberg" der US-Automarkt werden, denn hier soll viel Geld in zweifelhaften Krediten stecken. Da die verbrieften Forderungen in globalen Transaktionen gehandelt werden, könnte dies zu einem weltweiten Finanzproblem ausarten. Im Jahr 2009 wurden Subprime-Auto-Kredite in Höhe von nur 2,9 Milliarden Dollar verkauft, während das Volumen im Jahr 2016 bereits bei 26 Milliarden Dollar lag. Ende 2015 gab es rund 170 Mrd. Dollar an Anleihen, die mit Autokrediten besichert waren.

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    Das rasante Wachstum könnte ein Signal dafür sein, dass Banken nicht genug auf die Risiken geschaut haben - so wie das auch schon beim Platzen der Immobilienblase der Fall war. Besonders die Kooperation zwischen Fiat Chrysler und der Santander Bank wirft in den USA zunehmend Fragen auf.

    Im Jahr 2009 suchte der angeschlagene Autokonzern nach einer Bank, die bereit war, durch eine unkomplizierte Kreditvergabe die Absatzzahlen zu steigern. Beide Unternehmen konnten von dem Risiko profitieren, jedoch wendete sich das Blatt bereits im vergangenen Jahr. Mittlerweile muss sich die Santander Bank vor circa 30 US-Bundesstatten zu ihren Kreditvergaben äußern. Im jüngsten Rechtstreit geht es darum, dass Fiat Chrysler 104.000 Fahrzeuge mit einer Software die die Emmissionswerte manipulieren verkauft hat und die Santander Bank die Kredite finanzierte ("CNBC").

    Im Juni 2017 gingen in den USA die Umsätze zum Vorjahreszeitraum um drei Prozent zurück. Seit einem halben Jahr kämpft die Automobilbranche mit sinkenden Umsätzen. Zu den größten Verlierern gehören General Motors, Ford und Fiat Chrysler, denn sie verzeichneten Rückgänge zwischen 4,7 und 7 Prozent. Nur die japanischen Autobauer konnten auf der Gewinnseite zulegen: Nissan +2 Prozent und Toyota +2,1 Prozent.

    Auch wenn die Verkaufszahlen auf dem niedrigsten Stand seit 2014 notieren, könnten die Kredite zum Risikofaktor werden. In einer UBS-Umfrage gab einer von fünf Kreditnehmern zu, dass er beim Kreditantrag teilweise falsche Angaben gemacht hat. Laut Moody's prüfte Santander bei nur acht Prozent der vergebenen Autokredite die Einkommen und verpakte dieses Risikopaket in einer eine Milliarde Dollar Anleihe. Die Kredite sorgen nun für hohe Verluste bei der Santander Bank ("Fortune").   

    Das die Autokredite zum Risiko für Banken werden können, zeigt der Richtungswechsel bei Wells Fargo. Das Bankhaus hat damit begonnen, sein Auto-Darlehen-Geschäft zu reduzieren. Der Wells Fargo CEO Tim Sloan sagte, dass Auto-Darlehen derzeit das größte Gefahrenpotential im Kreditgeschäft bergen. Darüber hinaus will man auch den Anleihenhandel herunterfahren - so die Strategie bei Santander, Wells Fargo und JPMorgan.

    Fakt ist, dass die Kreditvergabe für Autos sehr locker gehandhabt wurde und auf die Kundenwünsche dahingehend eingegangen wurde, dass statt der 48-Monate, wie es in den 1990er Jahren noch üblich war, die Laufzeit verlängert wurde, was zu einer Reduzierung der monatlichen Rate führte. Die meisten Kredite haben eine Laufzeit von 73 bis 84 Monate. Damit bleibt den Haushalten mehr Spielraum für weitere Kredite und die Ausfallrisiken steigen.  





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