ANALYSE
UBS wird für Commerzbank-Aktien vor Quartalszahlen vorsichtiger
ZÜRICH (dpa-AFX) - Den Aktien der Commerzbank droht nach einem zuletzt gutem Lauf laut UBS Ungemach. Im Zuge der Zahlen für das zweite Quartal dürften schwache Erträge die Geschäftsentwicklung belastet haben, schrieb Analyst Daniele Brupbacher in einer Studie vom Mittwoch. Er kassierte seine Kaufempfehlung und stufte die Papiere bei einem unveränderten Kursziel von 11,50 Euro auf "Neutral" ab. Mittelfristig sieht der Experte damit aber noch ein gewisses Potenzial für die Aktien, die zur Wochenmitte um 1,34 Prozent auf 10,69 Euro fielen.
Bei der Ankündigung eines Nettoverlustes für das zweite Quartal habe die Bank neben Aufwendungen für die Restrukturierung auch auf eine eher schwache operative Entwicklung hingewiesen, erklärte Brupbacher. Laut dem UBS-Experten dürften die allgemeinen Erwartungen trotz dieser Warnung weiterhin zu hoch liegen.
Für Brupbacher ist die relevante Bezugsgröße nicht das im ersten Jahresviertel präsentierte operative Ergebnis in Höhe von 314 Millionen Euro, sondern die Zahl von 224 Millionen Euro ("underlying Q1 operating profit"). Bei Investoren und Analysten habe sich diese Einschätzung allerdings noch nicht durchgesetzt.
Kurzfristig sieht Brupbacher denn auch Risiken für seine Gewinnerwartungen 2017. Für die kommenden Jahre bleibt er optimistisch, betont dabei aber, dass dies auf den operativen Bedingungen 2019 basiere. 2017 und selbst 2018 dürften noch Übergangsjahre für die Commerzbank sein. Insgesamt erscheine daher das Kurspotenzial nach der Rally der Aktien vorerst begrenzt.
Mit der Einstufung "Neutral" geht die UBS davon aus, dass die Gesamtrendite der Aktie (Kursgewinn plus Dividende) auf Sicht von zwölf Monaten um bis zu sechs Prozent über oder unter der von der UBS erwarteten Marktrendite liegt./mis/tih/das
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Analysierendes Institut UBS.