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     772  0 Kommentare Draghi muss liefern – unsere Empfehlung

    Börse_EZB_Euro_2Wir haben die EZB-Sitzung in der Finanzmarktrunde ausführlich diskutiert und uns festgelegt. Der Tenor: Draghi kann die Euro-Bullen nur enttäuschen. Alles Positive ist eingepreist. Gleichzeitig muss der Römer Rücksicht auf seine Heimat und die angeschlagenen Banken nehmen. Eine Zinswende sollte daher mit äußerst moderatem Tempo vorbereitet werden. Aus technischer Sicht hat der Euro mit 1,16 das erste Zwischenziel der Bullen abgearbeitet und kann daher ohne Probleme einige Zeit konsolidieren. Wir empfehlen weiterhin Short-Produkte wie den Turbo-Bear TD9WQY  oder den Inliner DE000DM2CR41 mit entsprechenden Barrieren.

    Um Sie ausführlich vor 14.30 ins Bild zu setzen, stellen wir die Einschätzung von Franck Dixmier, Global Head of Fixed Income AllianzGI, vor:

    “Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) Mario Draghi hat angefangen, eine Normalisierung der Geldpolitik vorzubereiten. Weiteres hierzu dürfte er im Zusammenhang mit der dieswöchigen EZB-Sitzung äußern. Die Geschwindigkeit der Reise wird allerdings durch die Marktreaktion bestimmt werden. Voraussichtliche Schlüsselwörter Draghis: „allmählich“, „langsam“ und „vorsichtig“.

    Das Treffen der Europäischen Zentralbank (EZB) dieser Woche ist das erste von drei hochrangigen Ereignissen für EZB-Beobachter. Zusammen mit seiner bevorstehenden Rede bei der Fed-Konferenz in Jackson Hole und dem nächsten Treffen der EZB im September hat Mario Draghi reichlich Gelegenheit, die mit Spannung erwartete Vorgehensweise bei der geldpolitischen Normalisierung zu erläutern.

    Europa verzeichnet derzeit günstige ökonomische Fundamentaldaten, eine positive Wachstumsdynamik und einen sehr langsamen Anstieg der Kerninflation. Infolgedessen diskutieren die EZB-Ratsmitglieder offen die geldpolitische Normalisierung. Vor allem Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat sich zu diesem Thema sehr klar positioniert. Die Märkte wiederum sind hier stark sensibilisiert.

    EuroUSD

    Quelle des Chart: Börse München

    Beim „ECB Forum on Central Banking“ im portugiesischen Sintra hat Draghi im Juni verdeutlicht, dass er es mit dem Tapering – der Reduktion der Anleihenkäufe also – ernst meint. Bei einer sich bessernden Wirtschaftslage wäre ein unverändertes Fortführen der Kaufprogramme nur schwer vertretbar. Daher wird die EZB-Sitzung am 20. Juli entscheidend für die weitere Lenkung der Markterwartungen (Forward Guidance) sein.

    “Wir erwarten, dass Draghi seine politische Botschaft wiederholen wird. Gleichzeitig dürfte er die Gelegenheit wahrnehmen, um die Märkte auf eine Ankündigung der EZB im September vorzubereiten. Wir teilen die Konsens-Meinung, dass es zu Beginn des nächsten Jahres zum Tapering kommen wird und dass Zinserhöhungen erst zu einem späteren Zeitpunkt folgen werden. In diesem Zusammenhang dürfte Mario Draghi drei Worte betonen: „allmählich“, „langsam“ und „vorsichtig“.”

    Die Märkte scheinen die Botschaft verstanden zu haben: Die Forward-Zinssätze für den EONIA (Euro OverNight Index Average) preisen einen ersten Zinserhöhungsschritt um 10 Basispunkte für September 2018 ein. Dies erscheint uns vernünftig. Die EZB ist sich bewusst, dass es eine Reihe an Faktoren gibt, die die Erholung Europas noch zum Entgleisen bringen könnten. Aus diesem Grund muss jegliche Anpassungen der Geldpolitik graduell und umsichtig erfolgen.

    Draghis Äußerungen in Sintra zeigten bereits Wirkung. Die langfristigen Renditen erhöhten sich deutlich, bei 10-jährigen Bunds lag der Renditeanstieg bei 30 Basispunkten. Der Markt wird daher mit Argusaugen die nächsten Schritte beobachten. Sollte die Marktreaktion am Donnerstag sehr volatil ausfallen, dürfte die EZB zurückhaltender agieren. Denn eine signifikante Marktkorrektur zusammen mit einem stärkeren Euro wäre kontraproduktiv. Vorläufig ist der Prozess zur Normalisierung der Geldpolitik allerdings gut angelaufen.”

    Quelle: Allianz GI , eigene Recherche

     



    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Draghi muss liefern – unsere Empfehlung Wir haben die EZB-Sitzung in der Finanzmarktrunde ausführlich diskutiert und uns festgelegt. Der Tenor: Draghi kann die Euro-Bullen nur enttäuschen. Alles Positive ist eingepreist. Gleichzeitig muss der Römer Rücksicht auf seine Heimat und die …