Uruguay
Neues Zeitalter bricht an
Jetzt ist es amtlich. Uruguay startete kürzlich den staatlich reglementierten Verkauf von Marihuana. Damit geht das kleine südamerikanische Land nun endgültig neue Wege und sogar noch einen Schritt weiter als beispielsweise die bereits als liberal geltenden Niederlande. Anfang Mai startete die Regierung den Registrierungsprozess. Mit dem Start des Verkaufsprozesses hatten sich knapp 13.000 Menschen registriert.
Vor knapp zwei Wochen hatten wir bereits das Thema in unserer Kommentierung „Uruguay startet Registrierung für Programm zur Marihuana-Legalisierung“ thematisiert.
Zukünftig soll es in Uruguay möglich sein, Cannabis frei zugänglich und straffrei zu konsumieren, sofern sich man sich an einige Regeln hält.
Um an dem Regierungsprogramm teilzunehmen, ist natürlich eine vorherige Registrierung erforderlich. Um Missbrauch zu vermeiden, werden auch Fingerabdrücke bei der Registrierung abgenommen. Zudem müssen Teilnehmer mindestens 12 Monate in dem südamerikanischen Land gemeldet sein und natürlich volljährig sein. Ein Verkauf an Touristen ist ausdrücklich nicht gestattet.
Die Regierung zeigt drei Wege auf, legal an Marihuana zu kommen. Erstens können sich interessierte Teilnehmer als Konsumenten registrieren lassen. Der Bezug erfolgt dann über ausgewählte Apotheken. Die Abgabemenge ist auf 40 Gramm im Monat oder 480 Gramm im Jahr beschränkt. Zweitens ist nach Registrierung der Anbau von mindestens 6 Pflanzen im privaten Bereich gestattet. Ein weiterer Weg führt über die Mitgliedschaft in einer registrierten „Hanf-Kolchose“. Knapp 60 dieser Gemeinschaften gibt es bereits in Uruguay. Die jährliche Abgabemenge für Mitglieder ist hier ebenfalls auf 480 Gramm beschränkt.
Der Verkaufspreis für ein Gramm liegt aktuell bei 1,30 US-Dollar und damit deutlich unterhalb dem auf dem Schwarzmarkt. Diesen hat die Regierung in Montevideo im Auge und will ihn über das Regierungsprogramm „trocken legen“. Ob dieses tatsächlich gelingen wird, ist freilich noch offen und zumindest fraglich.
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In der aktuellen, weltweit geführten Diskussion um die Legalisierung von Marihuana zeigen die Südamerikaner einen Weg auf, der sich noch als richtungsweisend herausstellen könnte.
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