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    STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Anleihenmarktbericht der Börse Stuttgart

    EZB HÄLT AN ULTRALOCKERER GELDPOLITIK FEST

    Anleger ernüchtert über Kurs von EZB

    Am Donnerstag richteten sich alle Blicke auf EZB-Chef Mario Draghi. Wie im Markt erwartet worden war, bleibt zunächst alles beim Alten. Die EZB beließ den Leitzins unverändert auf dem Rekordtief von null Prozent und betonte, ihr Anleihekaufprogramm bei Bedarf zu verstärken. Auch der sogenannte Einlagensatz wurde bei minus 0,4 Prozent bestätigt. Geldhäuser müssen somit weiterhin Strafzinsen zahlen, wenn sie über Nacht überschüssige Liquidität bei der Notenbank parken.

    Draghi bekräftigte in der Pressekonferenz nach dem Zinsentscheid alte Formulierungen. Vor allem eine für ihn wichtige Konjunkturziffer will er mit sehr substanzieller Unterstützung nach oben treiben. Die Inflation ist für Mario Draghi immer noch zu niedrig. Daher sei weiterhin “ein sehr substanzielles Maß” an konjunkturstützender Geldpolitik nötig, sagte der Italiener. Die Inflationsrate dürfte noch einige Monate auf dem aktuellen Niveau verharren. Die Notenbank strebt mittelfristig eine Teuerung von knapp unter zwei Prozent an, die als ideal für die Konjunktur gilt. Im Juni war sie aber auf das Jahrestief von 1,3 Prozent gesunken, da sich Energie nicht mehr so stark verteuerte wie zuletzt.

    Die Aussicht auf eine Fortsetzung der Geldschwemme in der Eurozone gab den europäischen Aktienmärkten zeitweise neuen Schub. Der Dax weitete seine Gewinne aus und erreichte mit 12.575 Punkten sein Tageshoch. Nach dem Draghi-Statement setzte jedoch Ernüchterung bei einigen Anlegern ein. Die Anleger hatten auf einen ebenso taubenhaften Auftritt von Draghi bei der Pressekonferenz am Anschluss an die EZB-Ratssitzung gesetzt.

    Während der Dax von seinen Hochs zurückkam, stieg der Euro auf 1,1555 Dollar.

    Bundes-/ Staatsanleihen

    Zu Wochenbeginn verzeichneten Deutsche Staatsanleihen einen Kursanstieg. Jüngste Konjunkturdaten stützten etwas. So waren die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobenen Konjunkturerwartungen von Finanzexperten etwas schwächer als erwartet. Auch die Kursverluste an den Aktienmärkten beflügelten die Anleihen.

    Gestützt wurden die Anleihemärkte in Europa durch die im Juni geringere Inflationsrate in Großbritannien. Die Verbraucherpreise waren um 2,6 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Volkswirte hatten mit unveränderten 2,9 Prozent gerechnet. Der Druck auf die britische Notenbank, ihren Leitzins anzuheben, wurde so gedämpft. Die Renditen britischer Staatsanleihen gingen besonders stark zurück.


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    Verfasst von Börse Stuttgart
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