Hochtief

Auf Hoch folgt tief!

 

Lieber Leser,

größter Verlierer im MDAX ist heute die Aktie des Baudienstleisters Hochtief AG. Kein Wunder, ist die Aktie doch mit einem KGV von über 23 fundamental teuer. Hinzu kommt dann auch noch aus charttechnischer Sicht eine Doppeltopp-Formation. Aber der Reihe nach!

Hochtief-Aktien größtenteils in festen Händen

Noch im Mai stieg die Aktie des Baukonzerns mit 172,20 Euro auf ein neues Allzeithoch. Anschließend korrigierte sie kurz, nur um dann Mitte Juni nochmal nahezu dieses Rekordhoch zu erklimmen. Seitdem befindet sich die Aktie auf dem Weg nach Süden. Wichtig zu wissen ist dabei, dass fast 75% der ausstehenden Aktien in festen Händen liegen, 71,72% davon beim spanischen Großaktionär Actividades de Construcción y Servicios oder kurz: ACS.

Nur so ist es auch zu erklären, dass die Aktie überhaupt jemals diese Kurshöhen erklimmen konnte. Denn in der Regel weisen Aktien solcher Baukonzerne KGVs von 15-16, im Extremfall vielleicht mal von 18 auf. Das KGV von fast 80 bei Bilfinger ist hier übrigens nicht der Maßstab, denn das Unternehmen befindet sich ja bekanntlich in einer Turn-Around Situation – und solche Turn-Around-Werte weisen kurzfristig immer absurd hohe KGVs auf.

Übernahmephantasie entweicht, Aktie ist zu teuer!

Legt man bei der Aktie von Hochtief ein KGV von 18 zu Grunde, läge der fundamental faire Wert der Aktie um 115 Euro. Insofern zeigt schon ein kurzer Blick auf die fundamentale Bewertung, dass die Aktie zu teuer war – und es immer noch ist. Der Grund für diese hohe Bewertung ist dabei die latente Übernahmephantasie, Börsianer erwarten nämlich schon länger die komplette Übernahme von Hochtief durch ACS.

Da ACS heute aber Interesse an einer Übernahme des Autobahnbetreibers Abertis bekundete und finanziell keine zwei Großübernahmen stemmen kann, scheint sich diese Phantasie erst einmal zerschlagen zu haben. Darauf reagiert die Aktie heute mit diesem Kursrutsch. Dadurch hat sie das charttechnisch aus der Doppeltopp-Formation ableitbare Kursziel von rund 150 Euro bereits erreicht. Kurzfristig erscheint somit eine kleine Gegenreaktion möglich, diese sollte man jedoch meines Erachtens weiterhin zum Ausstieg der fundamental weiterhin viel zu teuren Aktie nutzen!

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Ein Beitrag von Sascha Huber.