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Kretschmann fürchtet 'weiteren Tiefschlag für Automobilstandort'
HEILBRONN (dpa-AFX) - Angesichts der Kartell-Vorwürfe gegen deutsche Autokonzerne fürchtet Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) einen zusätzlichen Imageschaden für die Branche. "Sollte sich der Verdacht erhärten, wäre das ein weiterer Tiefschlag für unseren Automobilstandort", sagte er der "Heilbronner Stimme" und dem "Mannheimer Morgen" (Dienstag). Die zuständigen Behörden müssten dem Verdacht mit aller Entschiedenheit und Härte nachgehen. "Die Unternehmen stehen in der Pflicht zur Aufklärung", sagte Kretschmann.
"Einige hoch bezahlte Herren" hätten sich da offenbar "nicht mit Ruhm bekleckert", sagte Kretschmanns Vize Thomas Strobl (CDU) am Montag in Stuttgart vor Journalisten. Der CDU-Landeschef und Bundesvize sieht "bereits heute viel Vertrauen zerstört". Die Zusage von Autobauern, die Kosten für geplante Abgas-Nachrüstungen von Millionen Dieselfahrzeugen zu übernehmen, zeige, dass Teile der Industrie etwas begriffen hätten. "Ich hoffe, dass es verantwortungsbewusste Automobilmanager gibt, die wissen, dass sie jetzt eine Chance haben, zerstörtes Vertrauen zurück zu erarbeiten."
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Porsche und Daimler sind zwei der wegen Kartell-Vorwürfen verdächtigten Autobauer, sie haben ihren Sitz in Baden-Württemberg. Ihnen sowie VW , Audi und BMW wird vorgeworfen, sich jahrelang in geheimen Zirkeln über ihre Fahrzeuge, Kosten, Zulieferer und auch den Umgang mit dem Thema Diesel-Abgase abgesprochen zu haben./eni/DP/stw