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    Aktien  5811  0 Kommentare Ölwerte mit attraktiver Bewertung

    Die Ölbranche, die 2016 noch Zuwächse von rund 30 Prozent verzeichnen konnte, leidet seit Jahresbeginn unter der schlechtesten Sektor-Performance des europäischen Marktes und verzeichnet dabei Kursverluste von über 8 Prozent.  Trotz dieser Turbulenzen gehören diese Werte, die wir schon Anfang 2015 in die Portfolios unserer europäischen Aktienfonds METROPOLE Sélection und METROPOLE Euro aufgenommen haben,  zu den aussichtsreichsten Investments.

    Allgemein betrachtet besteht ein kurzfristiger Zusammenhang zwischen der Performance der Ölbranche und der Volatilität der Ölpreise. Seit Jahresbeginn leidet die Branche deutlich unter den Schwankungen der Barrel-Preise, die sich bei einem bestehenden Überangebot - trotz den von den Förderländern ausgehandelten Förderquoten - zwischen 45 und 56 Dollar bewegen. Überrascht wurde der Markt insbesondere von der stetigen Zunahme der Schieferölförderung, dem Fracking, in den USA. Hier sind die Förderanlagen vom Tiefstand von 330 vor einem Jahr wieder auf derzeit 750 Anlagen (gegenüber dem Höchststand von 1400 Anlagen in 2014) angestiegen. Der Grund: Den Betreibern dieser Anlagen gelang es häufig, ihre Betriebskosten zu halbieren, sodass die Rentabilitätsschwelle von 80 Dollar je Barrel auf nun weniger als 40 Dollar gesunken ist. Die Ölfeld-Dienstleister litten darüber hinaus auch unter den Korruptions- und Geldwäscheskandalen, von denen das britische Unternehmen Pétrofac im letzten Quartal betroffen war.

    Ölkonzerne haben Missmanagement erkannt und gegengesteuert

    Längerfristig lässt sich jedoch sagen, dass die Bewertung der großen Ölgesellschaften in erster Linie von den Veränderungen der Rentabilität des eingesetzten Kapitals abhängt, die nicht allein durch den Ölpreis bestimmt werden. Die höchste Rentabilität der integrierten Ölkonzerne war in 2005 zu beobachten, als der Return on Capital Employed (RoCE) 25 Prozent betrug, während sich der Barrel-Preis damals mit rund 54 Dollar auf einem mit dem seit Jahresbeginn verzeichneten Durchschnittspreis von 53 Dollar vergleichbaren Niveau befand. Seitdem hat sich die Rentabilität unaufhörlich verschlechtert und ist mit einem RoCE von nur noch 3 Prozent im vergangenen Jahr auf einen historischen Tiefstand gefallen. Und selbst als der Barrel-Preis zwischen 2011 und 2014 die 100-Dollar-Marke überschritten hatte, waren die Ölkonzerne nicht in der Lage, ihre Rentabilität zu verbessern. Sie achteten nicht auf die Kosten und waren auch nicht wirklich darum bemüht ihre Fördermengen zu maximieren. Das Problem lag in einem von den Öl-Konzernen auch zugegebenen Missmanagement.

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    Markus Hampel
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    Markus Hampel, Deutschlandchef der französischen Fondsgesellschaft METROPOLE Gestion, schreibt regelmäßig über die europäischen Aktienmärkte und über Wandelanleihen. Hampel hat langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds und Börse. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Investments in Value-Werten.
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    Verfasst von Markus Hampel
    Aktien Ölwerte mit attraktiver Bewertung Die Ölbranche, die 2016 noch Zuwächse von rund 30 Prozent verzeichnen konnte, leidet seit Jahresbeginn unter der schlechtesten Sektor-Performance des europäischen Marktes und verzeichnet dabei Kursverluste von über 8 Prozent.  Trotz dieser …

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