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    WDH/ROUNDUP/Kreise  589  0 Kommentare Griechenland erfolgreich bei Rückkehr an Finanzmärkte

    (Überflüssiger Satz im letzten Absatz gestrichen)

    ATHEN (dpa-AFX) - Erstmals seit Bestehen der Links-Rechts-Regierung unter Premierminister Alexis Tsipras hat sich Griechenland laut einem Medienbericht eigenständig an den Finanzmärkten Geld geliehen. Zu vergleichsweise guten Konditionen habe das Land von Investoren drei Milliarden Euro bei einer Laufzeit von fünf Jahren einsammeln können, sagte eine mit der Sache vertraute Person, die nicht namentlich genannt werden wollte, am Dienstag der Nachrichtenagentur Bloomberg. Federführend bei der Schuldenaufnahme war ein Konsortium führender internationaler Banken.

    Es handelt sich um die erste eigenständige Schuldenaufnahme an den Finanzmärkten seit 2014, als Griechenland sich zwei Mal über den Kapitalmarkt Geld besorgte. Nach der Bildung der Regierung unter Tsipras im Januar 2015 kam es dann erneut zu Finanzierungsproblemen. Zuletzt hatte sich das Land nur über die Hilfskredite finanzieren können. Internationale Geldgeber hatten im Sommer 2015 ein drittes Hilfspaket mit einem Volumen von 86 Milliarden Euro geschnürt, das noch eine Laufzeit bis August 2018 hat.

    HOHE NACHFRAGE - ZINS NIEDRIGER ALS ERWARTET

    Das am Dienstag neu eingesammelte Geld soll am 1. August überwiesen werden. Griechenland kann die Schuldenaufnahme als Erfolg verbuchen, weil die Nachfrage hoch und der Zins vergleichsweise niedrig war. Investoren haben laut dem Bericht über 6,5 Milliarden Euro geboten, womit das letztlich emittierte Volumen um mehr als das doppelte überstiegen wurde. Der Zinssatz lag mit 4,625 Prozent etwas unter den Erwartungen von Analysten. Außerdem war er niedriger als bei der jüngsten Emission fünfjähriger Papiere im Jahr 2014. Damals hatte der Zinssatz bei 4,95 Prozent gelegen.

    Auch wenn die erzielte Rendite für Griechenland ein Erfolg ist: Im Vergleich zu anderen Euro-Ländern ist sie weiterhin hoch, weil Griechenlands Kreditwürdigkeit nach wie vor deutlich schlechter eingeschätzt wird. In vielen Euro-Ländern - darunter Deutschland - liegt die Rendite vergleichbarer Papiere derzeit sogar im negativen Bereich. Das bedeutet, dass die Investoren draufzahlen, um ihr Geld den Staaten anzuvertrauen.

    RÜCKKAUFANGEBOT FÜR BESTEHENDE PAPIERE

    Am Montag hatte das griechische Finanzministerium die geplante Schuldenaufnahme offiziell bekanntgegeben, nachdem es zuvor mehrere Medienberichte darüber gegeben hatte. Das Ministerium kündigte auch an, im Falle einer erfolgreichen Schuldenaufnahme ein Rückkaufangebot für bestehende Papiere zu machen, die noch bis zum Jahr 2019 laufen. Unter dem Strich muss also durch die aktuelle Emission Griechenlands Schuldenberg nicht wachsen. Mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) ist vereinbart, dass Griechenland seine Schulden nicht über den Wert von 325 Milliarden Euro hinaus erhöht.

    Als mögliche Hürde für die Rückkehr Athens an die Finanzmärkte hatte zuletzt eine Bewertung der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) vor dem Wochenende gegolten. S&P legte Athen aber keine Steine in den Weg. Zwar verblieb das Rating wie von Experten erwartet weiter tief im sogenannten Ramschbereich, der Anlagen als riskant ausweist. Die Bonitätswächter stellten Griechenland aber anders als bisher eine Heraufstufung der Kreditwürdigkeit in Aussicht.

    KREDITZUSAGE VOM IWF

    Weiteren Rückenwind erhielt Athen vor dem Wochenende außerdem durch die Zusage des IWF für einen weiteren 1,6 Milliarden Euro schweren Kredit. Diese ist jedoch an die Bereitschaft der europäischen Griechenland-Gläubiger geknüpft, dem Land Schuldenerleichterungen zu gewähren.

    Zudem verkündete das griechische Wirtschaftsministerium am Montag Fortschritte bei der Sanierung der Staatsfinanzen. Zinslasten herausgerechnet, erzielte der griechische Staat im ersten Halbjahr 2017 einen Überschuss von gut 1,9 Milliarden Euro - deutlich mehr als die 431 Millionen Euro, die die Gläubiger als Ziel gesetzt hatten./tos/jkr/he





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