Die fünf wichtigsten Banking-Trends - Seite 2
Quelle: Sopra Steria Consulting
Trend 2: Ausbau der eigenen digitalen Plattformen
Die Kundengewinnung wollen nur wenige Banken über ein Angebot auf fremden Internetseiten erreichen. Knapp die Hälfte der befragten Institute verfolgt die Strategie, sich in den nächsten drei Jahren auf den weiteren Ausbau der eigenen Plattformen zu konzentrieren, um von dort aus auch bankferne Produkte anzubieten. Fast ein Viertel bestätigt, sich auf Plattformen anderer Anbieter zu konzentrieren, beispielsweise Vergleichsportale.
Trend 3: Digital Payment
Im Zahlungsverkehr will die Bankenbranche verlorengegangene Marktanteile zurückerobern. Das von Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Privatbanken gestartete Zahlungssystem Paydirekt soll bereits 2018 von deutlich mehr Onlinehändlern angeboten werden. Eine Studie des Handelsinstituts EHI spricht von einem Drittel der befragten Händler. Mit Blick auf mobile Zahlungssysteme haben die Banken schnell reagiert, noch bevor sich andere Anbieter in Deutschland breit etablieren konnten. Mobile-Payment-Angebote hat die Hälfte der Institute im Angebot, rund 40 Prozent planen eigene Angebote.
Trend 4: Kostensenkung durch Automatisierung
Noch gibt es zu viele nichtdigitale Abschnitte innerhalb einzelner Geschäftsabläufe. Medienbrüche sind immer noch ein Problem. Einen erheblichen Teil ihrer Investitionen für Digitalisierung werden die Banken deshalb in die Modernisierung ihrer internen IT-Landschaft stecken. 55 Prozent der Institute wollen durch mehr Automatisierung effizienter arbeiten. Für die Mehrheit der Entscheider arbeiten zu viele Menschen im eigenen Haus an Routinetätigkeiten anstatt die Bank mit ihrem Know-how voranzubringen. Die Trennung von alten Kernbanksystemen rückt ebenfalls näher, so die befragten Entscheider.
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Trend 5: Neue Geschäftsmodelle
Der strategische Umbau sorgt in der Bankenbranche zudem für Anpassungen bei den Produkten und Dienstleistungen. 62 Prozent der Institute, die ihr Geschäftsmodell verändern, wollen sich auf bestimmte Zielgruppen konzentrieren. Aus den steigenden Eigenkapitalanforderungen durch Basel III und der Überarbeitung des Kreditrisikostandards lässt sich beispielsweise eine stärkere Konzentration auf Firmenkundenkredite mit kleineren Volumina ableiten.
Zugleich plant jedes zweite Institut mit großem Veränderungsbedarf eine Konsolidierung des Produktportfolios. Dabei befinden sie sich auf einer Gratwanderung zwischen zu kostenintensiver Breite und Tiefe der Produktpalette und einem zu kleinen Angebot, das individuelle Lösungen für die Kunden nicht ausreichend unterstützen würde.
Mehr Optimismus dank eigener Aktivitäten
In der Branche setzt sich zunehmend das Gefühl durch, das Heft des Handelns endlich wieder selbst in der Hand zu halten. Das zeigt sich am wieder zunehmenden Optimismus. Im Vergleich zur Befragung aus dem Vorjahr hat sich die Stimmung in der Branche aufgehellt. Die meisten Banken erwarten, dass die Branche in Zukunft an Innovationsfähigkeit zulegen wird. „Der Wille zur Veränderung ist in den Instituten spürbar. Es gibt wenig internen Protest und Widerstand gegen die digitalen Bauvorhaben der Banken“, sagt Stefan Lamprecht von Sopra Steria Consulting.
Fazit: Künstliche Intelligenz, Robotic Process Automation und Big Data sind für die Mehrheit der Entscheider offenbar keine Spielwiese und für die Mitarbeiter keine Jobkiller mehr, sondern Chance auf Effizienzgewinne und neue Angebote für die Kunden.
(MvA)