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    Marktanalyse - Gold-Silber-Platin  3955  0 Kommentare Blase am Devisenmarkt – Euro vor Abwertung?

    Am Mittwochabend veröffentlichte die US-Notenbank wieder einmal ihre neuesten geldpolitischen Entscheidungen. In Kürze wolle man damit beginnen die Bilanz der Notenbank zu verkürzen, indem man die Gelder der fälligen Anleihen nicht mehr in neue Schuldpapiere reinvestiert. Auch eine weitere fünfte Zinsanhebung zum Jahresende steht unvermindert auf der Agenda. Der Arbeitsmarkt und die Wirtschaft in den USA hätten sich verbessert. Dennoch kam kurzzeitig Druck auf den Dollar, der mit 93 Punkten im USD-Index den tiefsten Stand seit einem Jahr erreichte. Begründet wird diese Rektion mit dem Eingeständnis der FED, dass die Teuerung kurzzeitig unter die Zielmarke von 2% in den USA gefallen sei. Die Marktteilnehmer sehen darin eine versteckte Ankündigung, dass man von einer weiteren Zinsanhebung abrücken wolle und so trieben die Dollarbären den Dollar auf ein neues Jahrestief.

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    Die offizielle Teuerung in den USA stieg zuletzt nicht mehr ganz so rasant.

    Unsere Analysen zeigen längst, dass eine deutliche Blase am Devisenmarkt für den Euro und den Dollar entstanden ist. Insbesondere Kleinspekulanten werden gerade zum Zwecke der Distribution bzw. Akkumulation – je nachdem, ob der Euro/USD oder USDX gehandelt wird – in die Märkte gelockt. Dazu passt, dass sich nur Minuten vor der US-Notenbanksitzung EZB-Ratsmitglied Nowotny zu Wort meldete und die Aussagen Draghis aus der letzten Notenbanksitzung der EZB vor einer Woche konterkarierte. Während Draghi erst vor einigen Tagen klarstellte, dass eine Straffung der Geldpolitik frühestens im Herbst erstmals diskutiert werden würde, man aber jederzeit bereit sei das Ankaufprogramm auszuweiten, sagte Nowotny nun das Gegenteil. Er hielte es für klug, bei den Anleihekäufen langsam vom Gas zu gehen, wobei eine Diskussion über die technischen Aspekte eines Endes der QE-Programme nötig sei.

    Es war Wasser auf die Mühlen der Spekulanten, die den Euro kurzzeitig auf ein Hoch von 1,177$ treiben konnten und langsam dabei sind, sich zu verausgaben. Das ganze Gerede um einen Exit aus der expansiven Geldpolitik kann getrost ignoriert werden, denn es ist klar, dass die Aufkäufe von Staats- und Unternehmensanleihen auch in 2018 im Euroraum erst einmal fortgesetzt werden. Draghi versprach die Zinsen bis Ende 2018 weiterhin bei null Prozent zu belassen, sodass es sich bis mindestens Ende 2018 keineswegs um eine annähernd vergleichbar restriktive Politik wie in den USA handeln wird, womit der Bias mittelfristig auf Sicht der kommenden 6-12 Monate weiterhin beim US-Dollar liegen dürfte. Es scheint absurd, dass die Märkte den USA, die sich ökonomisch besserstellen konnten, keine weiteren Zinsanhebungen zutrauen und die bisherigen Zinsschritte für einen Fehler halten, da die US-Wirtschaft in Realität ja ganz schlecht dastehen würde. Auf der anderen Seite glauben sie trotz der Euro-, Banken und Migrationskrise bei schwacher Wirtschaftsentwicklung in Europa, dass die EZB die Zinsen bald anheben und die lockere Geldpolitik beenden würde. Sicherlich wird die EZB in Zukunft das Ankaufprogramm drosseln und die USA wieder ein neues QE-Programm auflegen, doch bis Ende 2018 scheint dieser Wechsel im Staffellauf um die schwächste Währung der Welt unwahrscheinlich zu sein.

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    Tim Schieferstein
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    Seit 2004 privater Edelmetallinvestor und seit 2012 Geschäftsführer der GoldSilberShop.de GmbH – Tim Schieferstein kennt die unterschiedlichen Facetten der Edelmetalle. Nicht alles was glänzt ist Gold – auch Silber und Diamanten sollte seiner Meinung jeder Anleger besitzen. Schließlich gibt es keine andere Geldanlage, die seit Jahrtausenden ihre Brillanz behalten hat. Anlegern bei der goldrichten Anlageentscheidung zu begleiten ist Ziel seiner Publikationen.
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    Verfasst von Tim Schieferstein
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