Zukunft
Insider halten Kleinraketen für den nächsten Milliarden-Markt
Wie das Nachrichtenmagazin CNBC berichtet, hat das Unternehmen Vector Space Systems bislang eine Kleinrakete getestet und könnte nur noch einen Steinwurf von einem Multi-Milliarden-Dollar-Markt entfernt sein.
Vector Space Systems möchte mit Kleinraketen wie der Vector-R die Nachfrage von Unternehmen bedienen, für die sich SpaceX oder United Launch Alliance nicht rechnen, aber trotzdem einen Mikrosatelliten in die Umlaufbahn bringen müssen. Der Start einer SpaceX Falcon 9 kostet rund 62 Millionen Dollar und dies sei für viele Unternehmen einfach zu teuer, so der CEO von Vector Space Systems Jim Cantrell. Im Gegensatz dazu kostet der Start einer Vector-R weniger als drei Millionen Dollar.
Am Donnerstag war es nun soweit. Auf dem Stützpunkt Camden in Georgia wurde der zweite Flugtest einer Vector-R durchgeführt. Der Test war von der Bundesluftfahrtbehörde genehmigt und die kleine Rakete erreichte eine Höhe von 10.000 Fuß. Die NASA hatte den Flugversuch mitfinanzieren.
Hot of the press... amazing video of our launch today at @CamdenSpaceport pic.twitter.com/QBtPlCs8zs
— VECTOR (@vectorspacesys) 3. August 2017
Die Aussichten für die Kleinraketen von Jim Cantrell sind durchaus gut, denn das Unternehmen erhielt 31 Millionen Dollar von der Venture Capital Firma Sequoia und Cantrell rechnet damit, dass bald mehr als 100 Starts pro Jahr durchgeführt werden können. Vector Space Systems möchte bereits im nächsten Monat den ersten Großkunden bekanntgegeben. Der Wettlauf hat begonnen, denn die Mikrosatelliten-Industrie wird zur Zeit mit 2,92 Mrd. Dollar bewertet und könnte bis 2022 auf mehr als 7,5 Mrd. Dollar wachsen. Und Cantrell ist nicht der Einzige, sondern auch Rocket Lab und Virgin Orbit wollen mit Kleinraketen auf den Markt kommen.
Hintergrund: 2002 hatten sich Jim Cantrell, CEO von Vector Space Systems, und Elon Musk getrennt. In der frühen Phase von SpaceX ging es um die zukünftige Ausrichtung und während Elon Musk für Raketen plädierte, die groß genug sind um große Frachtstücke zu internationalen Raumstationen und Menschen auf den Mond zu befördern, hatte Jim Cantrell eine andere Vision. Cantrell hatte Musk empfohlen eher mit kleinen Raketen zu beginnen und die Technik sukzessive weiter auszubauen. Elon Musk meinte jedoch, dass es keinen Markt für kleine Rakete gebe. So trennten sich Musk und Cantrell.
Lesen Sie auch