ANALYSE/UBS
Polysilizium-Preisrisiken für Wacker Chemie vorerst kein Thema mehr
ZÜRICH (dpa-AFX) - Preisrisiken für das wichtige Wacker-Chemie-Produkt Polysilizium sind laut der schweizerischen Großbank UBS zumindest vorerst kein Thema mehr. Ein steigender Wettbewerbsdruck bleibe zwar langfristig ein Risiko, kurzfristig sei dies angesichts einer höher als gedachten Solar-Nachfrage in China aber unwahrscheinlich, schrieb UBS-Analyst Patrick Rafaisz in einer Studie vom Montag. Er stufte die Aktien des Chemiekonzerns und Solarindustrie-Zulieferers von "Sell" auf "Neutral" hoch und hob das Kursziel von 85 auf 110 Euro an. Im Vergleich zum aktuellen Kursniveau um die 107 Euro sieht der Experte damit noch ein wenig Luft nach oben.
Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage bei Polysilizium werde sich wahrscheinlich nicht vor 2019 verschlechtern, erklärte der Analyst. Hinzu kämen fortgesetzte Einsparungen und Effizienzsteigerungen in der betreffenden Sparte von Wacker Chemie, wozu es bei dem Kapitalmarkttag Anfang Oktober mehr Details geben werde. Vor diesem Hintergrund dürfte der Konzern hier auf absehbare Zeit eine Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) von 23 bis 24 Prozent verteidigen können.
Zudem blickt der Analyst weiter optimistisch auf das Geschäft mit Silikonprodukten. Dieses dürfte 2017 zum Ebitda 44 Prozent beitragen und auch 2018 rund laufen. Ein Grund sei das knappe Angebot auf dem Markt, da chinesische Anbieter ihre Kapazitäten wegen strikterer Umweltauflagen reduzierten. Angesichts der bereits vollen Auslastung von Wacker Chemie dürften die Gewinnmargen in diesem Segment steigen, glaubt Rafaisz.
Mit der Einstufung "Neutral" geht die UBS davon aus, dass die Gesamtrendite der Aktie (Kursgewinn plus Dividende) auf Sicht von zwölf Monaten um bis zu sechs Prozent über oder unter der von der UBS erwarteten Marktrendite liegt./mis/jha/tos
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