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     2156  2 Kommentare US-Wirtschaft - Stark wie Popeye?

    Wie Kaugummi am Schuh hält sich der Glaube, dass die US-Wirtschaft unkaputtbar ist. Als Beweis dienen vermeintlich positive Arbeitsmarktdaten. Der Stellenzuwachs im Juli von 209 Tsd. wurde sogar gefeiert wie die Mondlandung. Die Wachstumsformel der USA lautet: Starker Arbeitsmarkt gleich starke Binnenkonjunktur. Aber hält diese Kraftmeierei einer nüchternen Überprüfung stand?


    Seit der Immobilienkrise 2008/2009 haben sich Stellenausschreibungen und -aufbau tatsächlich deutlich stabilisiert. Doch hat das scheinbar freundliche Arbeitsmarktbild bei näherer Betrachtung durchaus hässliche Flecken. So lässt der Stellenzuwachs seit Anfang 2015 durchschnittlich nach.

     

     


    Donna Summers Hit „She works hard for the money“ entspricht der Realität


    Sicherlich ist der Dienstleistungssektor eine Jobmaschine. Typischerweise verbergen sich dahinter allerdings nicht Tätigkeiten z.B. im Marketing oder in Strategieabteilungen. Es handelt sich vor allem um Jobs in der Gastronomie. Natürlich, lieber ein Job bei McKFCBurgerSubway als gar keiner. Doch sind das eben nicht die Beschäftigungsverhältnisse, die mit hoher Kaufkraft wie in der US-Industrie gesegnet sind.


    Und diese US-Industrie ist leider vom robusten Vorkrisenzustand weit entfernt. Ein wirtschaftlich ladegehemmter Trump kann im amerikanischen Rostgürtel offensichtlich nicht als Rostlöser glänzen.

     

     


    Insgesamt wird bei der politischen Beurteilung des US-Arbeitsmarkts viel zu viel über Quantität und viel zu wenig über Qualität gesprochen. Hauptsache, die Zahlen stimmen.


    Doch selbst die Dienstleistungsblüte droht zu verdorren wie eine Primel, die während der Urlaubsabwesenheit nicht gegossen wird. So ist im Servicebereich neben dem Neugeschäft auch die Beschäftigung dramatisch gefallen. Dass dieser Einbruch ausgerechnet auch im Juli, also einem Sommermonat stattfindet, ist bemerkenswert. Normalerweise müssten doch in der Urlaubszeit Saisonjobs im Tourismus sprießen wie Unkraut.

     

     


    Die geringe US-Arbeitslosenquote unterstellt eine power economy  


    Mehr quantitativer Schein als qualitatives Sein zeigt auch die offizielle Arbeitslosenquote. Mit 4,3 Prozent ist sie auf den niedrigsten Stand seit 2001 gefallen. Demnach müsste die US-Wirtschaft eigentlich brummen, brummen, brummen und die konjunkturelle Inflation sowie Zinsen steigen, steigen, steigen. Wie aber passt eine quasi vollbeschäftigte Wirtschaft zu immerhin noch 42 Millionen Amerikanern, also 13 Prozent der Bevölkerung, die Empfänger von Lebensmittelmarken sind. Kann es sein, dass viele Arbeitslose bereits resigniert haben und sich wegen Perspektivlosigkeit gar nicht mehr registrieren lassen?

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
    US-Wirtschaft - Stark wie Popeye? Wie Kaugummi am Schuh hält sich der Glaube, dass die US-Wirtschaft unkaputtbar ist. Als Beweis dienen vermeintlich positive Arbeitsmarktdaten. Der Stellenzuwachs im Juli von 209 Tsd. wurde sogar gefeiert wie die Mondlandung. Die Wachstumsformel der …