US-Wirtschaft - Stark wie Popeye?
Seit der Immobilienkrise 2008/2009 haben sich Stellenausschreibungen und -aufbau tatsächlich deutlich stabilisiert. Doch hat das scheinbar freundliche Arbeitsmarktbild bei näherer Betrachtung
durchaus hässliche Flecken. So lässt der Stellenzuwachs seit Anfang 2015 durchschnittlich nach.
Donna Summers Hit „She works hard for the money“ entspricht der Realität
Sicherlich ist der Dienstleistungssektor eine Jobmaschine. Typischerweise verbergen sich dahinter allerdings nicht Tätigkeiten z.B. im Marketing oder in Strategieabteilungen. Es handelt sich vor
allem um Jobs in der Gastronomie. Natürlich, lieber ein Job bei McKFCBurgerSubway als gar keiner. Doch sind das eben nicht die Beschäftigungsverhältnisse, die mit hoher Kaufkraft wie in der
US-Industrie gesegnet sind.
Und diese US-Industrie ist leider vom robusten Vorkrisenzustand weit entfernt. Ein wirtschaftlich ladegehemmter Trump kann im amerikanischen Rostgürtel offensichtlich nicht als Rostlöser glänzen.
Lesen Sie auch
Insgesamt wird bei der politischen Beurteilung des US-Arbeitsmarkts viel zu viel über Quantität und viel zu wenig über Qualität gesprochen. Hauptsache, die Zahlen stimmen.
Doch selbst die Dienstleistungsblüte droht zu verdorren wie eine Primel, die während der Urlaubsabwesenheit nicht gegossen wird. So ist im Servicebereich neben dem Neugeschäft auch die
Beschäftigung dramatisch gefallen. Dass dieser Einbruch ausgerechnet auch im Juli, also einem Sommermonat stattfindet, ist bemerkenswert. Normalerweise müssten doch in der Urlaubszeit Saisonjobs im
Tourismus sprießen wie Unkraut.
Die geringe US-Arbeitslosenquote unterstellt eine power economy
Mehr quantitativer Schein als qualitatives Sein zeigt auch die offizielle Arbeitslosenquote. Mit 4,3 Prozent ist sie auf den niedrigsten Stand seit 2001 gefallen. Demnach müsste die US-Wirtschaft
eigentlich brummen, brummen, brummen und die konjunkturelle Inflation sowie Zinsen steigen, steigen, steigen. Wie aber passt eine quasi vollbeschäftigte Wirtschaft zu immerhin noch 42 Millionen
Amerikanern, also 13 Prozent der Bevölkerung, die Empfänger von Lebensmittelmarken sind. Kann es sein, dass viele Arbeitslose bereits resigniert haben und sich wegen Perspektivlosigkeit gar nicht
mehr registrieren lassen?
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors
ANZEIGE
Broker-Tipp*
Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger für vier Euro pro Order Wertpapiere erwerben: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.
Lesen Sie das Buch Robert Rethfeld*:
* Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.
ANZEIGE