Aktien Frankfurt Ausblick
Weitere Erholung erwartet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt scheinen die Anleger auch am Dienstag auf eine Entspannung im Nordkorea-Konflikt zu setzen. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand gut eine Stunde vor dem Börsenstart bei 12 215 Punkten. Verglichen mit dem Xetra-Schluss vom Vortag bedeutet dies ein Plus von 0,41 Prozent. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird leicht im Plus erwartet.
Schon in Asien hatten die Anleger am Morgen auf eine Entspannung gesetzt. Sie dürften aber weiterhin wachsam sein, was die Kriegsrhetorik zwischen den USA und Nordkorea betrifft. Die beiden Hauptakteure Kim Jong Un und Donald Trump hatten zwar zuletzt eher darauf verzichtet, diese weiter anzuheizen. "Da dies jederzeit wieder von Neuem beginnen kann, steht die temporäre Erholung an den Märkten auf einem wackeligen Fundament", schrieb Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Südkorea sowie die EU halten allerdings an ihren Bemühungen für eine friedliche Lösung fest.
Im eigenen Land verliert US-Präsident Trump derweil weiter an Rückhalt. Aus Protest gegen seine Reaktion auf rechtsextreme Gewalt in Charlottesville haben mehrere Chefs von US-Konzernen ihren Dienst in einem Beratergremium des Weißen Hauses quittiert.
Vorbörslich stand in Deutschland das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal im Blickfeld. Demnach war die deutsche Wirtschaft im Frühjahr erneut robust gewachsen, allerdings etwas schwächer als erwartet. Im Tagesverlauf könnten dann wichtige Konjunkturdaten aus den USA für neue Impulse sorgen. Darunter befinden sich am frühen Nachmittag die Einzelhandelsumsätze sowie der Empire State Index - ein Stimmungsbarometer für die Industrie im Bundesstaat New York.
Bei den Einzelwerten stand am Morgen noch ein Nachzügler der Berichtssaison auf der Agenda: Wegen eines operativ schwachen zweiten Quartals und eines gestrichenen Mittelfristziels gingen K+S auf der Handelsplattform Tradegate mit 2,5 Prozent in die Knie. Ein ursprünglich für 2020 angepeiltes operatives Ergebnis (Ebitda) von rund 1,6 Milliarden Euro sei nicht mehr realistisch, teilte der MDax-Konzern mit.
Ansonsten bewegten vorbörslich noch einige Analystenkommentare die Kurse. Aktien der Deutschen Post standen auf der Handelsplattform Tradegate mit rund 1 Prozent im Plus, nachdem die Experten von Jefferies den Papieren eine Kaufempfehlung aussprachen. Kion wurde dort außerdem von einem "Outperform"-Votum von Mainfirst angetrieben.
Nachdem sich die Papiere am Vortag mit dem Markt von ihren jüngsten Kursverlusten erholten, bleiben die Blicke am Dienstag auch auf die Deutsche Bank gerichtet. Wenige Wochen nach der Abstufung auf "Neutral" hat die australische Investmentbank Macquarie die Titel nun gleich weiter auf "Underperform" abgestuft. Vorbörslich ging es aber davon ungetrübt leicht nach oben./tih/fbr