Schäuble
Mehr Geld zur Stabilisierung Afrikas nötig
BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts der Flüchtlingskrise müssen Deutschland und Europa nach Ansicht von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sehr viel mehr in die Stabilisierung Afrikas stecken - auch mehr Geld. "Wir dürfen die Leute nicht ertrinken lassen", sagte Schäuble am Dienstagabend in Berlin bei einer Veranstaltung des "Handelsblattes". Dabei dürften die Schlepperbanden nicht bestimmen, wer nach Europa komme, fügte Schäuble hinzu, ohne auf das Thema Einwanderungsgesetz einzugehen.
Europa müsse einerseits seine Außengrenzen stärken, um diese Probleme in den Griff zu bekommen. Andererseits seien Absprachen mit den europäischen Nachbarn nötig. Das gelte nun für Libyen ebenso wie bisher für die Türkei. Er habe Kanzlerin Angela Merkel vor deren Treffen am vergangenen Freitag mit dem UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi zugesichert, dass für Flüchtlingslager in Libyen unter der Regie der UN Geld zur Verfügung stehe.
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Im vergangenen Jahr waren weltweit mehr als 65 Millionen Menschen vor Krieg, Gewalt und Verfolgung auf der Flucht, 300 000 mehr als im Jahr davor. Jeder Fünfte stammte aus Syrien. Seit 1997 hat sich die Flüchtlingszahl praktisch verdoppelt./rm/DP/zb