Lufthansa
Aktie profitiert von Air Berlin-Insolvenz
Die Nachricht von der Insolvenz der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft Air Berlin hat im gestrigen Handel die Lufthansa-Aktie beflügelt - die Kranichairline könnte nämlich von einer Abwicklung der Berliner Fluglinie durchaus profitieren.
Genauer gesagt geht es um die Start- und Landerechte, Lufthansa hat in jüngster Vergangenheit bereits einen Teil der Flugzeugflotte übernommen - jetzt geht's ums Eingemachte! Obwohl die Bundesregierung Air Berlin einen Überbrückungskredit von 150 Millionen Euro eingeräumt hat, reicht das Geld nur bis etwa Ende November. Bis dahin könnte Lufthansa aber schon Teile der insolventen Fluggesellschaft übernehmen und sich vermutlich die Filetstücke herausnehmen. Aktionäre begrüßten diese Option im Dienstagshandel mit einem satten Kurssprung direkt an die Dax-Spitze. Aber auch Ryanair und Easyjet hätten Interesse an Unternehmensteilen und Strecken bekundet, um einen Fuß in den deutschen Markt zu bekommen - es bleibt also spannend!
Charttechnisch ist der bisherige Verlauf der Lufthansa-Aktie aber auch nicht unbedingt von Erfolg gekrönt, das Papier bewegt sich bereits seit der Jahrtausendwende in einer äußerst volatilen Handelsspanne zwischen 8,00 und grob 20,00 Euro auf und ab. Erst die signifikant gefallenen Kerosinpreise auf dem Weltmarkt und über Jahre hinweg andauernden zähen Verhandlungen mit der Pilotenvereinigung einschließlich neuer Verträge und der Vorstoß eine eigene Billig-Airline zu gründen verhalfen dem Kranichkonzern wieder in die Gewinnzone zurückzukehren. Dennoch könnte ein lange erwarteter Ausbruch über die letzten großen Verlaufshochs aus April 2014 zu einem weiteren Kursschub führen und eine langfristige Richtung in der Aktie vorgeben.
Bluthunde warten schon!
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Ausgehend von der bisherigen charttechnischen Lage und einem nachhaltigen Ausbruch über die Hochs aus 2014 von 20,29 Euro könnte hierdurch ein wichtiger Meilenstein in der Lufthansa-Aktie gesetzt werden und weiteres Kurspotential bis zum Niveau von 22,83 Euro freisetzen. Interessierte Marktteilnehmer können hierzu beispielshalber auf das Unlimited Turbo Long Zertifikat (WKN: UW9UXF) zurückgreifen und eine Rendite von 80 Prozent erzielen. Mittelfristige Ziele sind im Bereich von 28,06 Euro zu nennen, allerdings sollten Investoren auch genügend Zeit mitbringen. In jedem Fall ist das Stop-Niveau noch unterhalb der aktuellen Wochentiefs von 17,80 Euro anzusetzen. Aber auch die Volatilität aufgrund der Nachrichtenlage sollten nicht unterschätzt werden, denn ein Rücksetzer unter die Verlustbegrenzung könnte weder zu einem Abverkauf zurück auf das runde Niveau von 15,00 Euro abwärts führen.