Humanitäre Krisen fordern schnelleres Handeln / Diakonie Katastrophenhilfe stellt 2016 weltweit 59,7 Mio. Euro bereit
Berlin (ots) - Die internationalen Mittel für humanitäre Hilfe
sind in den vergangenen Jahren in der Summe gestiegen. Dieser Anstieg
hält jedoch nicht Schritt mit dem deutlich gestiegenen Bedarf.
Weltweit waren 2016 den Vereinten Nationen (UN) zufolge etwa 130
Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Diakonie
Katastrophenhilfe verzeichnet für 2016 mit 59,4 Mio. Euro einen
leichten Rückgang der Einnahmen um 5,8 Prozent gegenüber 2015.
"Unsere Mittel sind stark abhängig davon, ob und wie eine Krise von
den Medien, der internationalen Politik und den Spenderinnen und
Spendern auf die Agenda geholt wird. 2016 hatte Hurrikan Matthew in
Haiti eine große Spendenbereitschaft hervorgerufen, andere - gerade
langanhaltende Krisen haben es schwer, auf die Agenda zu kommen oder
bleiben. Dazu gehören die Hungerkrise in Ostafrika ebenso wie der
Konflikt im Norden Nigerias", sagt Cornelia Füllkrug-Weitzel,
Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, die erst vor wenigen
Tagen aus Nigeria zurückgekehrt ist, auf der Bilanz-Pressekonferenz
in Berlin.
Zuletzt konnten nur durch massiven Einsatz von
Nichtregierungsorganisationen, Medien und einzelnen Regierungen die
Hilfen für 20 Millionen Hungernde in Ostafrika erhöht werden. Damit
wurde bislang verhindert, dass - wie zuletzt 2011 - Hunderttausende
verhungert sind. Jedoch ist die Zahl der Menschen, die von
humanitärer Hilfe abhängig sind, allein in Somalia deutlich
gestiegen. Dort sind es laut UN mittlerweile knapp sieben Millionen.
Das ist fast die Hälfte der Bevölkerung. Die Zahl der intern
Vertriebenen ist in Somalia mittlerweile auf über 1,8 Millionen
gestiegen. "Die Situation der Menschen ist bedrohlich. Sie mussten
aufgrund der Dürre ihre Felder verlassen und sind mittellos in die
Hauptstadt geflohen, wo sie sich eine bessere Versorgungslage
erhoffen", sagt Martin Keßler. Der Leiter der Diakonie
Katastrophenhilfe war Anfang August vor Ort. Somalia ist aktuell ein
Schwerpunkt der Diakonie Katastrophenhilfe und wird es auch in den
kommenden Monaten bleiben. "Die internationale Hilfe konnte für den
Moment die Spitze des Eisbergs kappen und eine Hungersnot verhindern.
Wenn die Regenfälle im Herbst wieder ausbleiben, besteht die Gefahr
einer Hungersnot Ende des Jahres. Somalia ist noch lange nicht über
den Berg."
Noch nicht einmal jetzt ist der Finanzbedarf für humanitäre Hilfe
in der Region ansatzweise gedeckt. "Während Ablösesummen für
Fußballer immer weiter steigen, werden Hilfsappelle der Vereinten
Nationen in ähnlicher Größenordnung nur äußerst schleppend von der
sind in den vergangenen Jahren in der Summe gestiegen. Dieser Anstieg
hält jedoch nicht Schritt mit dem deutlich gestiegenen Bedarf.
Weltweit waren 2016 den Vereinten Nationen (UN) zufolge etwa 130
Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Diakonie
Katastrophenhilfe verzeichnet für 2016 mit 59,4 Mio. Euro einen
leichten Rückgang der Einnahmen um 5,8 Prozent gegenüber 2015.
"Unsere Mittel sind stark abhängig davon, ob und wie eine Krise von
den Medien, der internationalen Politik und den Spenderinnen und
Spendern auf die Agenda geholt wird. 2016 hatte Hurrikan Matthew in
Haiti eine große Spendenbereitschaft hervorgerufen, andere - gerade
langanhaltende Krisen haben es schwer, auf die Agenda zu kommen oder
bleiben. Dazu gehören die Hungerkrise in Ostafrika ebenso wie der
Konflikt im Norden Nigerias", sagt Cornelia Füllkrug-Weitzel,
Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, die erst vor wenigen
Tagen aus Nigeria zurückgekehrt ist, auf der Bilanz-Pressekonferenz
in Berlin.
Zuletzt konnten nur durch massiven Einsatz von
Nichtregierungsorganisationen, Medien und einzelnen Regierungen die
Hilfen für 20 Millionen Hungernde in Ostafrika erhöht werden. Damit
wurde bislang verhindert, dass - wie zuletzt 2011 - Hunderttausende
verhungert sind. Jedoch ist die Zahl der Menschen, die von
humanitärer Hilfe abhängig sind, allein in Somalia deutlich
gestiegen. Dort sind es laut UN mittlerweile knapp sieben Millionen.
Das ist fast die Hälfte der Bevölkerung. Die Zahl der intern
Vertriebenen ist in Somalia mittlerweile auf über 1,8 Millionen
gestiegen. "Die Situation der Menschen ist bedrohlich. Sie mussten
aufgrund der Dürre ihre Felder verlassen und sind mittellos in die
Hauptstadt geflohen, wo sie sich eine bessere Versorgungslage
erhoffen", sagt Martin Keßler. Der Leiter der Diakonie
Katastrophenhilfe war Anfang August vor Ort. Somalia ist aktuell ein
Schwerpunkt der Diakonie Katastrophenhilfe und wird es auch in den
kommenden Monaten bleiben. "Die internationale Hilfe konnte für den
Moment die Spitze des Eisbergs kappen und eine Hungersnot verhindern.
Wenn die Regenfälle im Herbst wieder ausbleiben, besteht die Gefahr
einer Hungersnot Ende des Jahres. Somalia ist noch lange nicht über
den Berg."
Noch nicht einmal jetzt ist der Finanzbedarf für humanitäre Hilfe
in der Region ansatzweise gedeckt. "Während Ablösesummen für
Fußballer immer weiter steigen, werden Hilfsappelle der Vereinten
Nationen in ähnlicher Größenordnung nur äußerst schleppend von der